Sheeplive – Schäfchen gegen Online-Risiken

Die Website Sheeplive.eu zeigt Zeichentrickfilme in denen Online-Risiken auf unterhaltende, kindgerechte Art thematisiert bzw. dargestellt werden. Die primäre Zielgruppe dieser Cartoons sind Kinder im Primarschulalter.

Sheeplive hat sich folgende Ziele gesetzt:

  • Präventiv gegen Online-Risiken vorgehen
  • Verhaltensregeln im Web (Netiquette) vermitteln
  • Kritisches Denken fördern

Ich finde, das Projekt beschreitet mit den Cartoons einen sehr ansprechenden Weg für die Thematisierung der Online-Gefahren im Unterricht. Die Lehrperson muss nicht mit dem Mahnfinger vor die Klasse stehen. Die Geschichten der Schäfchen sind eindrücklich genug.

In den allgemeinen Infos werden Hintergrundinfos zum Projekt vermittelt. Aber auch die bereits publizierten und die geplnaten Videos sind hier aufgelistet.

Für Lehrpersonen steht ein lesenswertes «Methodik-Handbuch zum Einsatz der Sheeplive-Cartoons im Unterricht» als PDF zum Download bereit.

Neben den Videos werden auch Spiele, ein Quiz, allerlei Downloads (Wallpapers, Ausmalbilder u.a.) angeboten. Auch ein Glossar zum Nachschlagen von Akronymen, die im Web gebräuchlich sind,  kann benutzt werden.

(via Lernwolke)

Fotoroman mit der Polizei

Das Erstellen von Fotoromanen / Fotostories ist eine wunderbare Möglichkeit um Themen und Geschichten aufzubereiten. Auf kreative Weise können schöne Fotogeschichten entstehen.
Neben sprachlichen und sozialen Zielen, werden auch medientechnische, medienbildnerische und gestalterische Ziele verfolgt. Nicht vergessen sollte man allerdings die rechtlichen Aspekte.

Artikel aus «Der Bund»In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Beobachter (Nr. 12/2011) bin ich auf die Geschichte «Der Überfall, der keiner war» gestossen. (Leider ist der Artikel nicht online einsehbar.) Der Artikel nimmt Bezug auf einen Artikel in der Zeitung «Der Bund»: «Konfirmanden spielen Banküberfall und lösen Polizei-Grosseinsatz aus».
Es wird beschrieben, wie Konfirmanden ein Fotoprojekt realisieren. In einer Bank. Ein Überfall. Der Pfarrer hatte die Erlaubnis der Bank eingeholt und es wurde nur im Inneren der Bank fotografiert. Durch die Aktivitäten der vermeintlichen Bankräuber aufgeschreckt wurde von einer unbeteiligten Person die Polizei informiert, die prompt mit 20 Mann ausrückte. Sowohl die Bank wie auch der Pfarrer hatte es versäumt, die Polizei vorgängig zu informieren.

Zuerst einmal muss man schmunzeln, wenn man den Artikel liest. Dumm aber auch, dass die Polizei vergessen ging. Das Beispiel zeigt, dass man nicht einfach losziehen und knipsen kann. Es müssen allerlei Dinge beachtet werden.
Wissen muss man, dass es eine Bewilligung braucht, wenn man an nicht öffentlichen Orten fotografieren möchte. Eine Erlaubnis braucht es aber auch von den fotografierten Personen. Genau das ist aber den Schüler/innen kaum bewusst, wie man anhand der publizierten Fotos auf Facebook & Co erkennen kann.
Ein Fotoroman ist also eine gute Gelegenheit, das Recht am eigenen Bild zu thematisieren:

Schüler/innen sollten folgenden Grundsatz kennen:
Jede Person hat das Recht selber zu entscheiden, ob sie fotografiert werden will und was mit dem geschossenen Foto danach gemacht wird (Persönlichkeitsrecht – Recht am eigenen Bild). Wenn man ohne Einwilligung Bilder mit gut erkennbaren Menschen macht und diese weiterverbreitet, verletzt man die Rechte der abgebildeten Person und kann verklagt werden.

Bildquelle: my-pad.ch

Ja, ich weiss, dass es da noch diverse juristische Feinheiten gibt und das ganze für Laien recht komplex ist. Es geht ums Erkennen des Grundsatzes.

Was Schüler/innen daraus lernen:
Personen müssen um Erlaubnis gefragt werden, bevor Fotos von ihnen weiterverbreitet bzw. publiziert werden. Dabei ist es egal, ob die Bilder auf Facebook gestellt oder in der Schülerzeitung im Quartier verteilt werden.

 

Interesse einen Fotoroman in der Klasse herzustellen:

 

Kauf eines interaktiven Whiteboards

Der Lehrerfreund hat einen sehr informativen und ausführlichen Artikel zum Kauf eines Whiteboards veröffentlicht:
Checkliste: Worauf Sie beim Kauf eines interaktiven Whiteboards achten sollten

Es werden wichtige Kaufkriterien erläutert. Dazu gehören gemäss dem Lehrerfreund die Handschrifterkennung, die Bedienungsergonomie (Benutzerfreundlichkeit) und die Integration von der Whiteboard-Software und Standard-Applikationen. Der Lehrerfreund bietet auch eine entsprechende Checkliste als PDF an: Genauso zeigt der Lehrerfreund aber auf, was einem bei einem Verkaufsgespräch mit dem Board-Hersteller nicht interessieren sollte.

Foto von Sean O'Sullivan (flickr.com)

Dass die Handschrifterkennung einen derart grossen Stellenwert beim Kauf eines interaktiven Whiteboards haben soll, erstaunt mich ehrlich gesagt. Ich persönlich hätte das nicht so hoch bewertet. Genauso wie ein gewissert Thomas in den Kommentaren schreibt, hinterfrage ich die Nützlichkeit im Alltag.

Sicherlich muss bei der Beschaffung eines IWBs darauf geachtet werden, dass die eigenen Bedürfnisse bei Funktionalität und Bedienerfreundlichkeit abgedeckt werden. Genauso wichtig ist aber bereits bei der Beschaffung zu überlegen, in welchen konkreten Szenarien das IWB eingesetzt werden soll.
Hier ein paar Links mit Ideen und Praxisbeispielen:

Wie bei allen «neuen» Medien für den Unterricht gibt es auch für die interaktiven Whiteboards erbitterte Gegner («echte Wandtafeln sind viel besser als dieser moderne Schnickschnack») und unermüdliche Heilsversprecher («Unterrichtsvorbereitung wird für Lehrer/innen  viel weniger aufwändig und Schüler/innen lernen motiviert und zeitgemäss»). Beides ist in Extremform Humbug. Ob die Potenziale von IWBs im Unterricht genutzt werden können, entscheidet einzig das didaktische Konzept der Schule bzw. jeder einzelnen Lehrperson.

enter – Ratgeber digitale Medien

Die Swisscom hat in den vergangenen Jahren den SchoolNetGuide publiziert. Es handelte sich dabei um einen Internet-Ratgeber, der ursprünglich für Lehrer/innen konzipiert, aber auch darüber hinaus sein Publikum gefunden hat. In einer ganzen Reihe von Broschüren hat die Swisscom viele Internetthemen aufgegriffen und dazu Infos, Tipps und Links zusammengestellt.

Seit der letzten Ausgabe des SchoolNetGuides zum sozialen Internet sind bereits fast zwei Jahre vergangen. Doch nun ist ein Nachfolger gefunden:

enter – Ratgeber digitale Medienenter

Risiken und Gefahren der Medienwelt

Die aktuelle Broschüre widmet sich dem Jugendmedienschutz. Sie ist wirklich gelungen und sehr interessant. Sie kann heruntergeladen (PDF) oder online betrachtet werden.

Alle erdenklichen Risiken von Pornos auf dem Handy, Killerspiele, Cyber-Mobbing und Cyber-Grooming bis hin zu möglichen Suchtverhalten werden aufgegriffen und erläutert. Dies geschieht aber nicht im Sinne einer Verteufelung der Medien. Es handelt sich vielmehr um eine Bestandesaufnahme der aktuellen Risiken und Gefahren.

Zu jedem Thema werden schliesslich Strategien für Eltern und deren Kinder zum Umgang mit den Gefahren aufgezeigt.

Medienkonvergenz

Interessant finde ich den Wandel vom SchoolNetGuide zu Enter in Bezug auf die Medienkonvergenz. Während der SchoolNetGuide lediglich als Print/PDF zur Verfügung stand, steht jetzt eine angereicherte Plattform im Internet zur Verfügung.

So kann z.B. das Interview mit Prof. Daniel Süss in der Broschüre nachgelesen und in verkürzter Form auch als Video-Interview angeschaut werden. Auch für die anderen Experten-Interviews ist das so.
Selbstredend ist, dass es ausführliche, kommentierte Linklisten und Hinweise zu weiterführenden Quellen im Internet hat.
Für Eltern steht auch ein sogenannter «Medienkompetenz-Test» bereit. Dieser verdient allerdings seinen Namen nicht im geringsten. Es wird den Eltern höchstens aufgezeigt, was sie über die neuen Medien und den Umgang ihrer Kinder damit alles nicht wissen. Abgesehen von einigen nichtssagenden Sätzen, werden am Schluss lediglich eine Reihe von Links präsentiert.

Ich freue mich auf weitere Ausgaben von enter.

Google Apps für die Schule

Google und Microsoft werben für ihre Cloud-Dienste: Google-Apps für Bildungseinrichtungen bzw. Live@edu. Die Zurückhaltung der Bildungsinstitutionen in der Schweiz ist aber gross. Die Angst, die eigenen Daten einem fremden Dienstleister anzuvertrauen sind gross. Ich persönlich kenne keine einzige Hochschule, die auf diese Dienste setzt.

Ich bleibe mal bei den Diensten von Google:
Auf individueller Ebene sind die Dienste von Google durchaus in Einsatz (Mail, Text & Tabellen, Kalender u.a.). Sie sind in der Handhabung ja wirklich einfach und entwickeln sich zudem ständig weiter. Google Apps bietet aber mehr als nur die einzelnen Apps: Nutzerverwaltung, Einstellmöglichkeiten für die diversen Apps, alles unter der eigenen Domain u.a.m. Aber wie bereits gesagt, werden diese Möglichkeiten auf institutioneller Ebene von Schulen nicht genutzt. Aus durchaus nachvollziehbaren Gründen, wie ich finde.

Ich bin aber mal gespannt, wie lange es noch dauert, bis die erste (Hoch-)Schule Google Apps nutzen wird.

Uwe Klemm hat zu diesem Thema eine interessante Präsentation ins Netz gestellt:
«Google-Dienste im Schulbetrieb»

via eventualitaetswabe.de

Passwörter in der Schule

Das Bewusstsein für die Wichtigkeit von Passwörtern bzw. dem sicheren Umgang mit Passwörtern ist bei Lehrer/innen nicht sehr weit ausgebildet. Oft wird das Thema eher stiefmütterlich behandelt. Das gilt dann auch für die Kinder und Jugendlichen in deren Klassen.

Zwar ist bei allen unbestritten, dass man im eigenen Alltagsleben Passwörter geheim hält. Den Pin-Code der Bankkarte würde niemand offen auf dem Lehrerpult rumliegen lassen. In der Schule scheint das aber dann doch nicht so wichtig:

Es ist nicht schlimm, wenn sich jemand mit meinem Lehrer-Passwort einloggen könnte. Ich habe sowieso keine wichtigen Daten auf dem Schulcomputer.

Wobei die Lehrer/innen vergessen, dass mit dem Lehrerlogin auch Daten anderer Lehrer/innen eingesehen, verändert, gelöscht werden können. Um die Zusammenarbeit und den Austausch der Lehrer/innen zu erleichtern, haben sie auf entsprechende Laufwerke im Netzwerk gemeinsam Zugriff. Selbst wenn dort (hoffentlich) niemand sensible Daten abgelegt hat, kann es schnell mal ärgerlich und zumindest aufwändig werden. Was wenn die gemeinsame Vorbereitung des Sporttages oder der nächsten Projektwoche plötzlich gelöscht wird?

Schüler/innen vergessen ihr Passwort häufig. Es ist besser, wenn alle das gleiche Passwort haben.

Es stimmt, dass es manchmal mühsam ist, vergessen gegangene Passwörter wieder zurückzusetzen. Aber gerade in der Schule kann man dadurch auch lernen, wie man mit Passwörtern umgehen soll. Persönliche Passwörter sind ein «Muss». Spätestens dann, wenn mit Diensten wie educanet2.ch gearbeitet wird, liegt das auf der Hand. Kein/e Schüler/in soll im Namen anderer Mails verschicken oder Inhalte publizieren können.
Die Stärke und somit Behaltensschwierigkeit der Passwörter kann und muss natürlich dem Alter der Schüler/innen angepasst werden.

Es würde viel zu lange dauern, wenn sich jedes Kind selber an- und abmelden müsste am Computer.

Es stimmt, dass ein persönliches Login Zeit benötigt. Da kann ich gar nicht widersprechen. Gerade kleinere Schüler/innen, werden dafür viel Zeit benötigen. Dennoch würde ich hier nicht auf dem Alter angepasste Passwörter verzichten.

Weshalb soll ich im Unterricht Zeit investieren, um mit den Kindern Passwörter zu bilden? Sie verraten ja die Passwörter sowieso gegenseitig.

Es gibt immer einzelne Kinder, die ihr Passwort weitergeben an die beste Freundin oder den besten Kumpel. Einige wählen ihr Passwort bestimmt auch so, dass es leicht zu erraten ist (FCB-Fan, ronaldinio u.ä.). Genau diese Verhalten werden aber thematisiert im Unterricht.
In der Klasse könnte man ein Spiel machen: Wer das Passwort eines anderen errät und der Lehrerin mitteilt, gewinnt einen Znüni oder etwas anderes.

Quellen im Internet zum Thema:

Sicheres Passwort (Film)

Quelle: Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN)

[display_podcast]

Quelle: Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN)

Optische Täuschungen

Das Thema «Unsere Sinne» oder ähnliches wird in vielen Klassen der Unterstufe behandelt. Dabei werden auch die eigenen fünf Sinne (sehen, hören, riechen, schmecken, tasten) getestet. Es werden zum Beispiel Tastspiele gemacht. Mit verbundenen Augen müssen die Kinder Gerüche erraten oder Esswaren erschmecken. Sie trainieren dabei die eigene Wahrnehmung und lernen etwas über die Funktionsweise der Sinne.

Die Sinne können aber auch getäuscht werden. Klassischerweise kommen hier im Unterricht optische Täuschungen zum Zuge. Es handelt sich dabei um visuelle Illusionen. Unsere Sinne werden dabei getäuscht. Scheinbar krumme Linien sind in Wahrheit gerade. Farben verändern sich in ihrer Umgebung. Statische Bildelemente scheinen sich zu bewegen u.a.m.

Manchmal sind es aber nicht die Sinne, die uns täuschen. Vielmehr sorgen die Ersteller von Fotos und Videos dafür, dass wir etwas sehen, was es eigentlich gar nicht gibt. Bilder können manipuliert werden. Eigentlich muss man sich, genau wie bei den klassischen optischen Täuschungen, fragen, was Wirklichkeit und was Illusion ist. Und genau damit ist der Bogen zur Vermittlung und Reflexion von mediepädagogischen Fragestellungen geschlagen.

Mögliche Unterrichtsinhalte:

  • (Werbe-)Fotos betrachten und sich überlegen, was wohl verändert wurde.
    Was wurde verändert und weshalb?
  • Bilder mit offensichtlichen Photoshop-Fehlern anschauen und analysieren.
    Wo ist der Fehler und was war das Ziel der Manipulation / Retusche?
  • Eigene Bilder und Fotos verändern.
    Sich schminken am Computer oder sich in eine neue Umgebung setzen u.ä.
  • Ein eigenes Video drehen (Stopp-Trick-Video).
    Ein Video drehen, in dem ein Kind ein anderes wegzaubert u.ä.
  • u.v.a.

Dazu passend noch dies:

Passende Links:

Tools for Schools & e-garden

Via edublog.ch bin ich auf die Site Web 2.0: Cool Tools for Schools gestossen. Es handelt sich um eine Sammlung von meist kostenloser Software oder Online-Tools, die in der Schule (und anderswo) eingesetzt werden können. Die Angebote sind gut gegliedert und in folgenden Kategorien abgelegt:

Presentation Tools, Collaborative Tools, Research Tools, Video Tools, Slideshow Tools, Audio Tools, Image Tools, Drawing Tools, Writing Tools, Music Tools, Organising Tools, Converting Tools, Mapping Tools, Quiz and Poll Tools, Graphing Tools, Creativity Tools, Widgets, File Storage & Web Pages

Cool Tools for Schools

Es lohnt sich, die aufgelisteten Angebote mal zu überfliegen. Neben vielen bekannten Tools gibt es für mich auch ein paar neue Perlen.

In diesem Zusammenhang kommt mir auch noch der e-garden für digitale tools und e-learning werkzeuge in den Sinn. «Der e-garden ist eine Liste von Werkzeugen, Software, Frameworks und allen Tools die man für´s E-Learning gebrauchen kann. e-garden wird gepflegt von Axel Nattland.» e-garden listet im Gegensatz zu «Tools vor Schools» auch viele kostenpflichtige, professionelle Programme auf.

e-garden

Für mich ist es wichtig, eine Palette an Tools für den Unterricht bzw. für unterschiedliche Unterrichtsszenarien zu kennen. Wenn ich Lehrer/innen beim Einsatz von Medien im Unterricht berate, dann haben sie keine Vorstellung von dem, was möglich ist. Sie kennen die Potentiale von Computer & Co schlicht weg nicht.
Bei der Vorbereitung von Unterrichtsprojekten beschäftigen wir uns jeweils zu 80% mit allgemeindidaktischen Fragen und nicht wie angenommen werden könnte mit Computertools: Welche Ziele sollen verfolgt werden? Wie kann der Lernprozess gefördert werden? Welche Methoden und Sozialformen können eingesetzt werden? Wie werden Gruppen gebildet? Sollen Schüler/innen kooperativ arbeiten? Wie wird der Lernerfolg überprüft? u.a.m.
Aufgrund meines Wissens und Know-hows ist es mir dann möglich, die Potentiale der Medien aufzuzeigen. Dafür muss ich unter anderem auch geeignete Tools kennen. Schlussendlich ist dieses Know-how im Umgang mit den Tools ein wichtiger Bestandteil einer praxisbezogenen Beratung.

Daumenkino selbstgemacht

Medienpädagogen arbeiten mit Kindern gerne mal an Trickfilmen. Es werden StoppTrick- bzw. StopMotion-Videos oder auch Animationsvideos (z.B. mit Knetmasse). Nun kann man sozusagen auch den umgekehrten Weg gehen und aus dem Video ein Daumenkino herstellen (lassen). Ein echtes Daumenkino aus Papier, bei dem man die einzelnen Blätter vorbeiziehen lässt.

In der Zwischenzeit gibt es diverse Anbieter für die Herstellung von solchen Daumenkinos. Wenn man ein Daumenkino produzieren will, muss man die Details der angebotenen Produkte studieren. Sie unterscheiden sich in Machart (Software), Gestaltungsmöglichkeiten, Formaten (Grössen) und Anzahl der Bilder im fertigen Daumenkino.

  • Bookfactory.ch
    Der Fotobuchdienstleister aus der Schweiz bietet auch die Herstellung von Daumenkinos an. Das hochgeladene Video kann online noch getrimmt werden. Das Cover kann individuell mit Bild und Text gestaltet werden. Eine Vorschau des Daumenkinos kann auch schon vor der Bestellung betrachtet werden.
    Mein Favorit.
    .
  • Mein-Daumenkino.de
    Der Anbieter aus Deutschland stellt sowohl eine Variante für Webupload als auch eine eigene Software (nur Windows) zur Verfügung. Auch hier kann der Film noch getrimmt und das Cover (leicht eingeschränkt) mit Bild und Text gestaltet werden. Daneben ist möglich, statt eines Videos 40 Einzelbilder zu verwenden. Auch die Vorschau fehlt nicht.
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  • flipclips
    flipclips aus Los Angeles bietet im Gegensatz zu den ersten beiden beschriebenen Anbietern diverse Formate an. Das StoryBook hat schlussendlich 120 Seiten.
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  • Flippies
    Bei Flippies ist die Mindesbestellmenge 2500 Exemplare und zielt somit auf Firmen, die Daumenkinos als Marketingmittel einsetzen wollen.

Infos und Beispiele aus der Entstuhungsgeschichte der Daumenkinos gibt es bei http://www.flipbook.info/ (f/e).

Und zum Abschluss noch eine gelungene Kombination von Video und Daumenkino:

Starschnitt selbsgemacht: PosteRazor

Jahrzehntelang hat die Jugendzeitschrift BRAVO Starschnitte publiziert (siehe Starschnitt-Archiv). In den einzelnen Ausgaben wurden jeweils 1-2 Seiten zum Sammeln beigefügt. Am Schluss konnte man die Einzelteile zusammenkleben und erhielt so ein lebensgrosses Poster eines Stars. Manchmal musste man über 20 Ausgaben erwerben bis zum fertigen Starschnitt.

Das Prinzip des Starschnitts verfolgt auch die Gratissoftware PosteRazor: «Mach dein eigenes Poster!»

PosteRazorDer PosteRazor schneidet eine Rasterbilddatei in Stücke, die anschliessend ausgedruckt und zu einem Poster zusammengefügt werden können.
Als Ausgangsmaterial nimmt der PosteRazor eine Rasterbilddatei. Das Endprodukt ist ein Poster in Form eines mehrseitigen PDF-Dokuments. Eine einfach zu bedienende Benutzerschnittstelle im Assistenten-Stil begleitet durch fünf Schritte. Der PosteRazor ist als Windows-, als OSX- und als Linux-Version erhältlich. Er ist ein quelloffenes, GNU-lizensiertes Projekt, das auf SourceForge hinterlegt ist.
(Quelle: PosteRazor)

PosteRazor ist wirklich sehr einfach zu handhaben (siehe auch Video-Tutorial). Ich kann mir z.B. gut vorstellen, dass das ein gutes Tool ist für Schüler/innen. Damit können sie Poster ausdrucken ohne zusätzliches Geld ausgeben zu müssen. Wer präzise schneiden und geschickt leimen kann, ist sicher im Vorteil und erzielt schöne Ergebnisse.

PosteRazor listet auf seiner Site zudem eine Reihe weiterer ähnlicher Programme auf.