Cloud Computing – Trend aus der Wolke?

Der Begriff Cloud Computing ist mir in letzter Zeit öfter begegnet. Was aber genau ist Cloud Computing? Ist Cloud Computing ein Trend, der eingesetzt hat mit diversen Online-Diensten?

Die Anwender einer Software betreiben die Software-Applikationen und die dazu notwendige Hardware (Server etc.) nicht mehr selbst, sondern beziehen diese über einen Anbieter, der beides für ihn und andere Nutzer betreibt. Anwendungen und Daten befinden sich also nicht mehr auf dem lokalen Rechner, sondern – metaphorisch gesprochen – in einer Wolke (Cloud) über eine Anzahl von entfernten Systemen verteilt. Die Basis für den Zugriff auf diese entfernten Systeme stellt ein sehr leistungsfähiges Netzwerk dar, welches die Verbindung zwischen Instanzen des Konzeptes verschiedener Dienstanbieter (also unterschiedlicher Clouds) ermöglicht. Der Zugriff selbst erfolgt über eine allgemeine verfügbare Standardanwendung, zumeist einem Webbrowser.
(aus Wikipedia, 7.9.2008)

ExplainingComputers.com hat den Begriff bereits vor einigen Monaten aufgegriffen und erklärt ihn in einem kleinen Video. Dabei werden auch verwandte Begriffe wie Software as a Service (SaaS) u.a. aufgegriffen und eingeordnet:
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Empfehlenswert finde ich zudem das Video mit Interviews von der Web 2.0 Expo 2008. Die Protagonisten erklären, was sie unter Cloud Computing verstehen. So kommen ganz unterschiedliche und

Der Eintrag in der englischen Wikipedia (vom 7.9.08) ist übrigens einiges ausführlicher, als die deutsche. Hier werden auch die Charakteristiken von Cloud Computing genannt. Sie zeigen, dass Cloud Computing mehr ist als SaaS:

  • Geringe Investitionen in Bezug auf Hard- und Software der Anwender.
  • Geräte- und ortsunabhängige Nutzung der Systeme bzw. Services
  • Mandantenfähigkeit: Senkung der Kosten durch Zentralisierung der Infrastruktur, Erreichen hoher Kapazität durch einzelne möglich, Ausnutzung der Systemressourcen durch die Gemeinschaft
  • Performance ist überwacht/gewähtleistet, wobei die Netzgeschwindigkeit die Performance negativ beeinflussen kann.
  • Hohe Ausfallsicherheit durch redundante Systeme bzw. Sites.
  • Durch die Skalierbarkeit kann schnell auf die Kundenanforderungen reagiert werden.
  • Durch Zentralisisierung wird die Sicherheit der Daten verbessert, wobei man sich bewusst sein muss, dass man die eigenen (sensiblen) Daten in fremde Hände gibt.
  • Nachhaltigkeit durch eine verbesserte Ressourcennutzung

Vielleicht hat mit den verschiedenen Services im Internet (Google Docs, Apples MobileMe u.v.a.) ein Trend eingesetzt, die eigene IT-Infrastruktur (Hard-/Software) auszulagern. Insbesondere für Schulen, könnte dieser Trend ein Potential für Kosteneinsparungen u.a. bieten. Im Moment sind wir aus meiner Sicht davon aber noch weit entfernt. Ich beobachte weiter.

Schule und Hochschule 2.0

Scope|08-The Future of Learning + Working hat eine Sammlung von Videos, Interviews und anderen Webressourcen u.a. zum Thema «Schule und Hochschule 2.0» zusammengestellt. Publiziert wird das ganze mit sprout mit dem man einfach Inhalte publizieren und Mashups herstellen kann.

Unten ist eine verkleinerte Vorschau zu sehen. Die Originalseite von Scope befindet sich hier.

(via Mandy Schiefner)

Web-2.0-Tools für die Schule

Der Lehrer Alfons Musolf hat als Nebenprodukt seiner Masterarbeit zum Einsatz von Web 2.0 Applikationen in der Schule eine Website zum Thema aufgeschaltet: http://www.schulezwonull.de/

SchuleZWOnull

Die Website «Schule ZWO null – Zukunfts Wissen Online»

wendet sich an LehrerInnen, die sich nicht scheuen, freie Programme, die im Internet angeboten werden, in der Schule und im Unterricht einzusetzen.
Diese Programme

  • können zu Erleichterungen bei der täglichen Schul-Arbeit führen,
  • ermöglichen eine einfache Zusammenarbeit über das Internet,
  • sind von jedem Computer mit Internetanschluss aus zu nutzen,
  • müssen nicht auf dem eigenen Rechner installiert werden,
  • sind kostenlos.

SchuleZWOnull beleuchtet hauptsächlich die Bereiche «Organisation, Unterricht, Förderung, Fortbildung, Präsentation». In jedem Bereich werden einige Web-2.0-Tools mit konkreten Einsatzmöglichkeiten vorgestellt. Diese reichen von der Terminfindung mit Doodle, dem gemeinschaftlichen erstellen von Dokumenten mit Google Docs, zum Sammeln von Links mit Mister Wong, bis hin zum Erstellen von kleinen Lerneinheiten für Schüler/innen mit NanoLearning.

Sehr angenehm ist, dass zu den verschiedenen Tools Screencasts betrachtet werden können. Auf der Übersichtsseite werden alle vorgestellten Tools aufgelistet.

Die vorgestellten Tools sind tatsächlich für Lehrer/innen gratis und auf einfache Art einsetzbar: Entweder für den persönlichen Gebrauch, für den Austausch und die Zusammenarbeit im Lehrerteam und auch für den Unterricht bzw. die Unterrichtsvorberereitung/-nachbereitung.
Im Alltag kenne ich aber (fast) keine Lehrer/innen, die webbasierte Tools für sich oder für ihren Unterricht verwenden. Aus meiner Sicht halten folgende Fragen der Lehrer/innen von der Verwendung von solchen Webtools ab:

  • Jeder kann (theoretisch) alles lesen, was ich produziere. Ist das gut genug dafür?
  • Weshalb soll ich überhaupt etwas im Internet publizieren? Das war und ist nicht nötig.
  • Bei wem liegen eigentlich meine Daten? Was wird alles damit gemacht?
  • Webseiten mit meinen mühsam gesammelten Daten könnten einfach wieder verschwinden. Und dann?

Es ist gut, wenn Schule ZWO null die Chancen und Potentiale von Web-2.0-Tools beleuchtet. Die Gefahren von Web 2.0 in der Schule müssen auf dieser Site nicht beleuchtet werden, dürfen aber dennoch nicht vergessen werden.