Letzte Woche habe ich bei einer Projektwoche des Schulhauses Ebnet der Primarschule Nürensdorf mitgewirkt. In einer einzigen Woche haben die Schüler/innen in altersdurchmischten Gruppen eine ganze Hüttenstadt aufgebaut. Jede Hütte hat ein eigenes Gewerbe gepflegt.
Ich selber habe für die Online-Zeitung zur Projektwoche gearbeitet. Unsere Schüler/innen-Gruppe mit Kindern von der 2.-6. Klasse sollte eine täglich aktuelle Zeitung im Internet publizieren. Daneben hat natürlich auch diese Zeitungsgruppe ein eigenes Holzhaus gebaut.
Ich war im Vorfeld mit ganz praktischen Fragen konfrontiert:
- Wie kann das Vorhaben technisch umgesetzt werden?
- Wie motiviert werden die Kinder sein? Was sind sie bereit für die Zeitung zu leisten? Immerhin ist das Bauen einer Hütte im Gegensatz zum Schreiben einer Zeitung etwas ganz anderes als der herkömmliche Unterricht. Jedes Kind sollte täglich sowohl zum Hüttenbau als auch zur Zeitung einen Beitrag leisten.
- Wie versiert sind die Kinder beim Schreiben von Texten, beim Fotografieren und im Umgang mit den technischen Geräten? Welches Vorwissen bringen sie mit?
- Wie gut können die Kinder zusammenarbeiten?
- Wieviel Zeit kann für medienpädagogische Inputs (Wie wird eine Zeitung hergestellt? Wie glaubwürdig sind Texte und Bilder? u.a.m.) und für die Reflexion der Arbeiten aufgewendet werden?
- …
Mein Fazit:
- Die Schüler/innen wollten am liebsten an der Hütte bauen. Zupacken, sägen, nageln, bohren, eigene Ideen einbringen und umsetzen war ganz wichtig für sie. Die Bauchefin unserer Hütte Claudia Nüesch hat die Kinder wunderbar motiviert und eingebunden. Super!
- Bei den täglichen kurzen Inputs zur Entstehung einer Zeitung, zu den journalistischen Grundformen, zur Glaubwürdigkeit von Texten und Bildern haben die Kinder interessiert zugehört und mitgemacht.
- Das Schreiben von Texten bzw. das Vorbereiten von Interviews war für alle Schüler/innen und uns begleitende Leiter/innen die grösste Knochenarbeit. Um Themen zu recherchieren und in eine interessante Textform zu bringen, wurde von den Kindern Ausdauer verlangt. Das fanden sie natürlich nicht immer so lässig. Die meisten Texte wurden auf Papier entworfen und danach direkt ins CMS der Zeitung geschrieben.
- Der Umgang mit der Technik, also mit den Computern, dem eingesetzen CMS, den Fotoapparaten und dem Aufnahmegerät war absolut kein Problem. Es waren jeweils nur sehr kurze Anweisungen nötig, damit die Kinder arbeiten konnten.
- Es wurde für mich deutlich, über welch umfassende technischen Kompetenzen die Schüler/innen verfügen. Den grössten Teil dürften sie sich zu Hauses angeeignet haben. Kinder, die mit weniger gutem Know-how versehen waren, haben sehr viel gelernt in dieser Woche. Gerade für sie ist die Schule in Bezug auf die Vermittlung von Medienkompetenz enorm wichtig.
Es wurde von allen Lehrer/innen, Schüler/innen und Helfer/innen unglaublich viel geleistet in dieser Woche. Ein ganz grosses Bravo dafür.
Die Online-Zeitung verliert auch nach Abschluss der Projektwoche ihre Bedeutung nicht und wird sich bis zu den Sommerferien noch weiterentwickeln. Dank ihr lassen sich die Impressionen aus der Woche noch einmal vergegenwärtigen. Ein Besuch der Site lohnt sich: