Lernen mit digitalen Karteikarten

Bild von OSU Archives (Flickr)

Das Lernen mit Karteikarten ist nur nur im Sprachunterricht sinnvoll, sondern kann in verschiedenen Fächern eingesetzt werden. Es gibt einige (kostenlose) Webangebote für das Lernen mit Karteikarten (Flashcards). Häufig wird passend zum zum Webangebot eine Mobile-App angeboten, damit auch auf dem persönlichen, mobilen Gerät gelernt und geübt werden kann.

Im Unterricht ist aber nicht nur das Lernen mit vorgefertigten Karten sinnvoll. Als besonders gewinnbringend erachte ich es, wenn Schüler/innen zu bestimmten Themen eigene Karten(sätze) gestalten und weitergeben. Gerade das Austüfteln und Formulieren von sinnvollen Fragen ist ein sehr gewinnbringender Prozess: Wie kann ich gehaltvolle Fragen stellen, die differenzierte und eindeutige Antworten liefern?
Ideen für die Erarbeitung und das Lernen mit Karteikarten:

  • Für die Repetition eines Geschichtsthemas formulieren alle Schüler/innen einige Wissensfragen (zu einem bestimmten Bereich des Themas). Alle Karten der Schüler/innen werden zu einem Lernset zusammengeführt und kann dann von den einzelnen Schüler/innen zur Repetition verwendet werden.
  • Schüler/innen formulieren Verständnisfragen zu einem gelesenen Text. Die Fragen können durch die Mitschüler/innen gelöst werden.
  • Es können mathematische oder geometrische Aufgaben erfasst und gelernt werden (z.B. Benennung von geometrischen Körpern)

Bevor eine Lehrperson ein Online-Angebot zum Karteikarten-Lernen in der Klasse einführt, muss sie sich klar werden, welche Features vorhanden sein müssen. Als Kriterien für die Auswahl könnten u.a. untenstehende Punkte dienen.

Kritierien zur Auswahl von Digitalen Karteikästen

Wilde, unstrukturierte Sammlung:

  • Verfügbarkeit der Karten via Web / via Mobile App
  • Lernen der Karten online / offline
  • Preis des Angebotes
  • Einfachheit der Erstellung von Karteikarten
  • Einfachheit der Verwaltung einzelner Karten und Kartensets
  • Freigeben von Karten für bestimmte Benutzer (nicht öffentlich)
  • Öffentliche Freigabe von Karten (zum Lernen ohne Login)
  • Vorhandensein von Kartensets zu Lehrmitteln (z.B. Envol)
  • Verwenden und anpassen öffentlicher Kartensets für eigene Bedürfnisse
  • Verwalten einer eigenen Klasse / Gruppe (Kartensets zuweisen, Lernerfolg überprüfen u.ä.)
  • Gestaltungsmöglichkeiten der Karten (Aussehen, Bild, Audio)
  • Bilder in Karteikarten: Auswahl vorhanden? Eigene Bilder hochladen möglich?
  • Audio in Sprachlernkarten: Sprachsynthese der Texte (in den gewünschten Sprachen)
  • Eigene Audiodateien einfügen (und teilen) via Webinterface / via Mobile App

Hier mal eine Auswahl von Angeboten mit denen ich mich seit längerer Zeit befasst habe. Die vier erstgenannten haben dabei auf mich einen wirklich guten Eindruck gemacht:

 

Quizlet
Der beste Weg um Sprachen, Vokabeln und alles Andere zu lernen

http://quizlet.com/
Quizlet ist die grösste Lernkarten- und Lernspiel- Webseite mit mehr als 7 Millionen kostenlosen Lernkarten, die alle möglichen Fächer abdecken. Es ist der beste Ort, um Lernspiele zu spielen und um Vokabeln und Wissen aus allen Lernbereichen zu üben.
Zusatzinfos: Kostenlos, viele (kostenpflichtige) Mobile Apps für iOS/Android/Win7/…

 

Remme (Remember me)
Lerne in der halben Zeit!

http://www.remme.com/
Lernen mittels Karteikarten der Remme Lernkartei. Der Vokabeltrainer lässt Sie z.B. schnell und einfach Sprachen lernen.
Karteikarten inkl. eigener Bilder und eigenem Audio
Zusatzinfos: Kostenloses Grundfunktionalitäten, Mobile App für iOS

 

card2brain.ch
Klick dich schlau.

http://card2brain.ch/
Auf der Onlinelernplattform card2brain.ch hast du die Möglichkeit, eigene Lernkarten einfach zu erstellen und spielerisch zu lernen. card2brain.ch ist nach dem bekannten «5-Fächer System» aufgebaut, kostenlos und für alle frei zugänglich.
Zusatzinfos: Kostenlos, Mobile Apps für iOS/Android vorhanden

 

Ediscio
Karteikarten online – Erstellen, Lernen und Teilen

http://www.ediscio.de/
Lernkartei-System mit vielen Möglichkeiten zur Gestaltung der Karteikarten (WYSIWYG-Editor). Einbindung von Bildern und eigenem Audio (MP3) möglich. Lehreraccount mit Klassenverwaltungstools.
Zusatzinfos: Eingeschränkte Gratis-Version, Mobile-Website (nur Pro-User)

 

ichlerneonline.de
mit Karteikarten online lernen

http://www.ichlerneonline.de/
Hier kannst du online mit Karteikarten lernen. * Schreibe eigene Karteikarten und lerne nach dem 5-Fächer-Prinzip * Gebe die Antworten beim Lernen per Tastatur ein. Ausprobieren * Füge Formeln und Bilder auf den Karteikarten ein. * Füge Sonderzeichen, wie z.B. Chinesische Schrift ein. * Drucke deine Karteikarten aus. * Lerne Karteikarten zusammen mit anderen Mitgliedern in Lerngruppen.
Zusatzinfos: Kostenlos, kein spezieller Mobile-Zugang

 

Internet-Voci
Dein persönlicher Trainer für das Vocabulaire!

http://www.internet-voci.ch/
Mit dem Voci-Trainer optimierst du das Lernen der Wörter und Ausrücke für den Fremdsprachen-Unterricht. Mit dem Karteikasten-Prinzip wiederholst du die einzelnen Wörter nur so oft, bis du sie weisst und richtig schreibst. Die Lernwörter deines Sprachbuches sind bereits eingegeben und du kannst sofort mit dem Lernen beginnen! Die folgenden Bücher sind bereits (teilweise) eingegeben: Bonne Chance / Envol 5, 6 / Ready for English 1, 2, 3 / Non Stop English 1, 2
Zusatzinfos: Kostenlos, kein Mobile-Zugang

 

Vocitrainer
Die einfachste Art, Voci zu lernen

http://www.vocitrainer.ch/
Zusatzinfos: Kostenlos (Werbeeinblendungen), kein spezieller Mobile-Zugang

 

Pauker

http://pauker.sourceforge.net/?lang=de
komplett freie Java-Lernanwendung, funktioniert auch ohne Internet-Verbindung.
Zusatzinfos: kein Online-Angebot


Ich bin übrigens immer noch auf der Suche nach einem Angebot, bei dem sich eigene Sprachaufnahmen einbinden und auch weitergeben lassen. Einige Angebote lassen Spracheingaben via iPhone zu. Diese verbleiben aber stets lokal auf dem eigenen Gerät.
Kennst du ein Tool, das Bild, Text und eigene Sprachaufnahmen einbinden und teilen kann? Für Hinweise bin ich dankbar.

Check dein Profil, bevor es andere tun

Der Spot richtet sich sowohl an Kinder und  Jugendliche als auch an deren Eltern. Thomas Fuchs: „Auf überraschende Art und Weise zeigt der Spot, dass unser Online- Alter-Ego manchmal schneller ist als wir – und wir unsere Präsenz im Netz deshalb gut kontrollieren sollten.“
(Quelle: https://www.klicksafe.de/)

Der Elektrische Reporter ist zurück

Nach einer längeren Pause ist der Elektrische Reporter wieder zurück. Wunderbar!
Ich freue mich über die Betrachtungen des elektrischen Reporters Mario Sixtus und werde auch in Zukunft ein treuer Zuschauer sein.

Du kennst den elektrischen Reporter nicht?

Der Elektrische Reporter berichtet wöchentlich über Netzkultur, E-Politik, Web-Trends und digitale Visionen (Quelle: ZDF)

Der Elektrische Reporter war ursprünglich ein ausgezeichneter Video-Podcast, der in unregelmässigen Abständen über Aspekte des digitalen Lebens und der Netzkultur berichtete. An der thematischen Ausrichtung hat sich nichts geändert. Neu ist aber das Sendegefäss im ZDF. Wöchentlich wird eine Folge ausgestrahlt.
Spannend fand ich übrigens die Laborphase. Ungewöhnlich dabei war, dass die Macher unterschiedliche Formate produzierten und die Nutzer bzw. Zuschauer baten, ihre Meinungen kundzutun. Die Community entschied so mit, welches Format am besten gefällt und produziert werden soll.

Die erste Folge  der neuen Staffel vom 18.5.2011 befasst sich mit folgenden Themen:
«Denkende Städte, verschwundene Anonymität und internationale Hedonisten»
Die Folgen können auf der Website von Elektrischer Reporter oder in der ZDFmediothek angeschaut werden. Oder im Fernseher auf ZDF jeweils am Mittwochabend.

 

Elektrischer Reporter

Selbstverständlich sind auch alle in der Vergangenheit produzierten Folgen noch online abrufbar.

Computer machen uns klug ! Aber….

«Chatten, googeln, online-shoppen! Ständig sind wir digitalen Reizen ausgesetzt. US-Studien zeigen, dass Computer unsere Hirnleistung verbessern, uns also klüger macht. Gleichzeitig versetzt die digitale Datenflut unser Gehirn aber in einen enormen Stresszustand. Die Folge: Wir machen bei der Arbeit viel mehr Fehler.»
Quelle: http://www.videoportal.sf.tv/

YouTube-Videos offline

Immer wieder werde ich mit Fragen zu YouTube-Videos konfrontiert. Lehrer/innen, Student/innen oder Dozent/innen möchten jeweils wissen, wie sie Youtube-Videos auf ihrem eigenen Computer speichern können. Dahinter verbirgt sich die Angst, dass ein Video, wenn es im Unterricht oder einer Präsentation verwendet werden soll, nicht online zur Verfügung steht. Passieren kann dies, wenn (temporär) eine zu langsame oder gar keine Verbindung ins Internet besteht oder wenn das Video gar nicht mehr auf der Plattform eingestellt ist.

Im Moment gibt es zwei funktionierende Websites zum Download von Youtube-Filmen. Beide sezten auf ein Java-Applet, dem man die ausdrückliche Erlaubnis erteilen muss, auf den Computer zuzugreifen:

kissYouTube.com
KEEPVID.com

Es wird auf der Plattform jeweils der YouTube-Link eingetragen. Bald darauf erhält man die Links zu den verschiedenen Videoformaten angezeigt, um das gewünschte Video herunterladen zu können.

Etwas stutzig machen mich allerdings die Nutzungsbedingungen, die den Download von Videos explizit verbieten:

Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use only and may not be downloaded, copied, reproduced, distributed, transmitted, broadcast, displayed, sold, licensed, or otherwise exploited for any other purposes whatsoever without the prior written consent of the respective owners.
(Quelle: YouTube-Nutzungsbedingungen, Punkt 5A)

Wobei es aus meiner Sicht für den persönlichen Gebrauch nicht relevant ist, ob ich ein Video heruntergeladen habe oder nicht. Für den persönlichen Gebrauch ist der Download also aus meiner Sicht erlaubt.
Und was heisst eigentlich «for personal use only»? Streng genommen, dürfte ich demzufolge kein Video (heruntergeladen oder nicht) an einem Referat vor Publikum zeigen. Oder? Und wenn ich als Lehrer/Dozent ein Video im Unterricht meiner (Hoch-)Schule zeigen will? Brauche ich dann die Einwilligung des Urhebers? Ha!

Das Ich im Netz

Zunehmend gewinnt die Frage, was man über sich selbst im Netz publizieren soll, an Bedeutung. Wie persönlich dürfen die Informationen sein?

Der Elektrische Reporter widmet dem Thema die Sendung «Digitale Identität: Das Ich im Netz»:

Der moderne Web-Bewohner will identifiziert und gefunden werden, er will sichtbare Spuren hinterlassen – und er beginnt, sein Profil aktiv zu managen: Er lädt seine Filme auf Youtube hoch, seine Fotos auf Flickr, knüpft Geschäftskontakte auf Xing, verwaltet seine Lesezeichen auf Mister Wong, bleibt mit Studienfreunden über Facebook in Verbindung und sondert permanent Statusmeldungen auf Twitter ab – und all das meist unter seinem echten Namen. Wird unser Erscheinen im Web zu einem festen Bestandteil des Ichs, und welche Folgen hat das für unser Leben?

Medienrechtliche Fallen

An derKadervernetzung 2010 ICT-Kadervernetzung vom letzten Samstag, 13.3.2010, in Wil (SG) hat Herr Oliver Sidler (http://www.sidlerlaw.com/) sein Einführungsreferat zu medienrechtlichen Aspekten in der Bildung gehalten. Es wurde versprochen, dass die Präsentationsfolien in den nächsten Tagen auf der Tagungswebsite publiziert werden.

Und immer lockt das Web…
Medienrechtliche Fallen der Internetnutzung im Bildungsbereich
Oliver Sidler
«Der Einsatz des Internets öffnet die Schule und das Klassenzimmer für den Informationsaustausch mit der realen Welt. Die scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten des Internets locken und vernebeln den Blick auf die Gefahren und rechtlichen Grenzen. Auch im Bildungsbereich werden Persönlichkeit und Datenschutz oft vernachlässigt und das Urheberrecht nicht ernst genommen. Informatikverantwortliche, Lehrpersonen und Lernende sollten verstärkt sensibilisiert werden.»
(Quelle: http://educanet2.ch/kadervernetzung?3)

Sidler hat verschiedene rechtliche Aspekte aufgezeigt, die beim Umgang von Schulen mit Medien beachtet werden müssen (Persönlichkeitsrechte, Urheberrechte u.a.). Ich werde an dieser Stelle diese Aspekte nicht  auflisten, sondern lediglich zwei Gedanken dazu formulieren:

Das Recht am eigenen Bild und ein pauschales Einverständnis

Das Wissen, dass man Personen nicht ohne deren Einverständnis fotografieren oder filmen darf, um die Bilder nachher zu publizieren, ist in Schulen und anderen Bildungsinstitutionen mittlerweile verbreitet. Viele Schulen holen sich daher bereits zum Beginn eines Schuljahres eine Art «Pauschal-Vollmacht» von den Eltern: «Sie erklären sich einverstanden, dass wir Ihr Kind fotografieren: Ja / Nein». Ich hatte bis anhin meine Zweifel, ob das aus rechtlicher Sicht Sinn macht. Herr Sidler findet das Vorgehen allerdings o.k. Klar ist, dass Schüler/innen und Eltern jederzeit verlangen können, dass bereits auf der Klassenwebsite publizierte Bilder entfernt werden.
Ach ja, dass es bei öffentlichen Bildern nie möglich sein soll, Bilder und Namen von Schüler/innen in Verbindung zu bringen, ist auch gängige Praxis.

Das Internet ist kein Selbstbedienungsladen

Lehrpersonen sind für ihren Unterricht von Gesetzes wegen urheberrechtlich privilegiert, so dass sie Werke zu Spezialtarifen – aber nicht gratis und unbeschränkt – nutzen können.
(Quelle: http://www.urheberrecht.educa.ch)

Auch urheberrechtlich geschützte Materialien aus dem Internet können, somit für den Unterricht in der Klasse verwendet werden. Allerdings dürfen sie in keiner Form weiter publiziert werden (Elternabende, Schulwebsite u.ä.).
Wenn ich Lehrer/innen darauf hinweise, dass es für die Nutzung von Materialien aus dem Internet rechtliche Schranken gibt, dann sind sie stets sehr erstaunt. Die einhellige Meinung: «Wenn du nicht willst, dass ich deine Bilder verwende, dann musst du sie ja nicht ins Internet stellen.» «Alle verwenden Bilder, Texte, Musik aus dem Internet, dann ist es doch o.k.»
Ich versuche jeweils die Lehrer/innen zu motivieren, die Schranken des Urheberrechts mit den Schüler/innen zu thematisieren. Statt irgendwelche Bilder, die mit der Google-Bildersuche gefunden wurde, zu verwenden, könnten die Schüler/innen auf lizenzfreie Bilder bzw. auf Bilder mit einer CC-Lizenz zurückgreifen. Die CC-Suche (http://search.creativecommons.org/) unterstützt einem dabei.
Es wäre ein falsches Signal, wenn wir den Schüler/innen nicht klar machen würden, dass es für die Verwendung von Materialien aus dem Internet Grenzen gibt.

Infos und Quellen zum Urheberrecht im Bildungsbereich:

BullinoBlog erwacht aus dem Winterschlaf

Im letzten halben Jahr hat sich der BullinoBlog klammheimlich dem Winterschlaf hingegeben.

In dieser Zeit wurde ich ab und zu mal angeschubst und gefragt, ob ich denn nicht dies und das noch posten könnte. Einige scheinen den BullinoBlog doch tatsächlich gelesen zu haben. Deshalb habe ich mich nun entschieden, den Blog wieder zu reaktivieren.

Viel Spass.