Bevor ich das EduMedia-Studienprogramm begonnen habe, hatte ich mich bereits entschieden für mich einen Blog einzurichten. Selbstverständlich wusste ich schon vieles über Blogging, war aber bis dahin kein aktiver Blogger. Der eigene Blog sollte dabei unter anderem zur Reflexion als Gedanken-/Geschichtenbox fungieren (siehe 1. Posting).
Ein Blog sollte aber auch integraler Bestandteil des Studiums werden. Der Blog musste zur Reflexion des Projekts zum selbst organisierten Lernen geführt werden. Dieses Projekt ist nun abgeschlossen und der Blog somit auch nicht mehr zwingend zu führen. Es ist also Zeit, um Bilanz zu ziehen.
Feststellungen:
- innerhalb des letzten halben Jahres sind relativ wenige Blog-Beiträge online gegangen
- neben den obligatorischen Beiträgen, habe ich fast nichts publiziert
Analyse:
Es stellt sich grundsätzlich die Frage, weshalb der Blog einen relativ geringen Stellenwert eingenommen hat. In meiner Analyse habe ich folgende Faktoren gefunden, die mich vom Schreiben abhielten:
- Nichts Interessantes schreiben können
Immer wieder habe ich mich hingesetzt und einen Blog-Beitrag zu schreiben begonnen, der dann nie das Licht der Welt erblickt hat. Mitten im Schreiben bin ich jeweils zum Schluss gekommen, dass mein Blogbeitrag für niemanden interessant oder relevant sei. (Ich habe mir übrigens fest vorgenommen diesen Beitrag zu veröffentlichen ;-)) Weshalb sollte ich über einen Studienbrief schreiben, den die anderen Studenten auch gelesen hatten? Wen würde schon meine persönliche Lernsituationen mit meiner Lust und meinem Frust interessieren? Paradox: Mich haben die Blogbeiträge der anderen Student/innen zu diesen Themen immer sehr interessiert. - Keine Blösse geben
Ich habe aus verschiedenen Gründen ein mieses halbes Jahr hinter mir. Leider hat auch das Studium darunter gelitten. Ich war deshalb immer wieder mal frustriert. Zudem war ich mit den Lernaufgaben stets einen Schritt zu spät und musste hinterherrennen. Ich habe das aber nie in den Blog geschrieben. Irgendwie wollte ich mir keine Blösse geben. Was denken dann die anderen? - Nicht blöd erscheinen wollen
Ein Blog ist öffentlich und wird von anderen gelesen. Es ist kein privates Tagebuch. Zudem habe ich keine Kontrolle darüber, wer meine Beiträge liest und was sie darüber denken. Schliesslich sind ja die allermeisten Lurker. In der FTF-Kommunikation ist das eindeutig einfacher einzuschätzen und ich kann darauf reagieren. Was also, wenn ich etwas Blödes, Doofes schreibe? Was denken die dann die Leser?
Fazit:
Vorläufig werde ich den Blog mal weiterführen. Ich habe mir vorgenommen auch kleine Beiträge von nicht wahnsinnig grosser Relevanz zu schreiben. Vielleicht auch solche, die nicht nur meine nette Schokoladenseite zeigen. Was die Leser denken, ist mir allerdings immer noch nicht egal. Also, liebe Lurker, hinterlasst einen Kommentar.