Ein freundlicher Wurm für WordPress

Benjamin Fleisch hat in WordPress 2.2.1 7 Sicherheitslücken (XSS-Lücken) entdeckt und diese auch dokumentiert.

Bis zum nächsten WP-Update könnte nun jede/r selbst Hand anlegen und die problematischen Dateien manuell anpassen. Genau hier kommt der freundliche Wurm ins Spiel, der hilft, die Lücken zu stopfen. Einfach genial! Vielen Dank für die tolle Idee und die Arbeit.

Das Vorgehen zum Schliessen der Lücken ist übrigens sehr einfach.

Blogs speichern

Was geschieht eigentlich mit Studierenden-Blogs nach Studienabschluss?

Wenn die Studierenden-Blogs an eine Umgebung der Hochschule gebunden ist, werden diese nach Studienabschluss aus verschiedenen Gründen bestimmt deaktiviert. Über die Jahre könnten sich sonst eine ansehliche Menge an gehosteten Blogs ergeben. Die Schule möchte sich aber natürlich nicht als Bloganbieter betätigen.
Persönlich eingerichtete Blogs bei einem selbstgewählten Bloganbieter sind diesbezüglich im Vorteil. Nach Studienabschluss bleiben diese Blogs weiterhin bestehen und können auch weiterhin gepflegt und gelesen werden. Die Netzwerke bleiben somit erhalten.
Damit die Inhalte der Blogs während des Studiums dennoch auf der Plattform der Hochschule abgebildet werden können, ist z.B. das Einbinden von Infos mittels RSS möglich. So macht es denn auch Educational Media der Uni Duisburg mit ihren Studierenden-Blogs.

Wie können Blogs zu einem bestimmten Zeitpunkt gespeichert werden?

Dennoch kann es ja sein, dass man sein Blog gerne speichern bzw. ausdrucken möchte. Dies, weil man einen Zwischenstand zu einem bestimmten Zeitpunkt festhalten möchte oder weil man das eigene Blog vom Netz nimmt. Doch genau das ist gar nicht so einfach.

Print-Dienste für Blogs

Es gibt Dienste, die das Ausdrucken bzw. das Festhalten von Blogs als PDF anbieten. Aus meiner Sicht sollte so ein Dienst folgendes können:

  • Ausgabe der Beiträge inkl. Bilder und Links (URLs)
    Die Bilder haben einen Sinn: Sie dienen als Eyecatcher, als Visualisierung eines Sachverhaltes, als Gedankenstütze, u.a.m. Deshalb müssen sie auch ausgegeben werden.
    Bei Links innerhalb der Beiträge dürfen nicht einfach die gekennzeichneten Wörter ausgegeben werden. Vielmehr müssen die entsprechenden URLs ausgegeben werden. Ansonsten sind Links auf Papier wertlos.
  • Ausgabe einzelner, ausgewählter Kategorien
    Es sollte möglich sein, auch nur einzelne Kategorien auszugeben. Gerade bei sehr grossen Blogs kann das sehr sinnvoll sein.
  • Ausgabe bestimmter Zeitabschnitte
    So lassen sich zum Beispiel alle Postings eines Jahres ausgeben.
  • Ausgabe der Kommentare
    Postings und Kommentare können einen Prozess wiederspiegeln. Um diesen Prozess nachvollziehen zu können, ist es unerlässlich, dass auch die Kommentare zu lesen sind. Zudem hats in Kommentaren oft sehr interessante, anregende, hinterfragende, weiterführende Informationen.
  • Ausgabe als PDF
    Drucken kann ich selber. Wichtig ist also vor allem eine druckbare digitale Form. Für mich brauchts A4-Format. Auch die Ausgabe auf einer einzelnen HTML-Seite ist dafür denkbar.

Ich habe bis jetzt folgende Dienste gesehen, aber noch nicht ausprobiert:

Ach ja, für WordPress gibts natürlich auch für die Ausgabe eines Blogs ein Plugin.

WordPress MU für Bildungsinstitutionen

Vor zwei Wochen ist WordPress MU erschienen.

WordPress MU

Now with MU we’re making it as easy to create a thousand blogs as it was to create a single blog with WordPress 3 years ago. By building on the base of WordPress and syncing development, we get the benefit of the huge ecosystem in plugins and themes that has developed around the project.
(aus mu.wordpress.org)

WordPress MU (multi-user) ermöglicht es, mit einer einzelnen WP-Installation viele Blogs zu betreiben. Dabei gibt es bei jedem einzelnen Blog eigentlich (fast) keine Einschränkungen zu einer Einzelinstallation. Plugins, Themes, mehrere Autoren, u.a.m. sind auch bei den Blogs mit MU einstellbar.

Aus meiner Sicht eine gute Möglichkeit für Bildungsinstitutionen, die bereits über genügend eigenen Webspace verfügen, ihren Dozent/innen, Lehrkräften, Student/innen und Schüler/innen ein eigenes Weblog zu ermöglichen. Als Vorteil werte ich dabei, dass alle Blogs durch eine Auflistung bzw. durch die identische Webadresse als klar zusammengehörig erkennbar sind.

Schweizerische Schulen können übrigens bei educanet2.ch ein PHP/MySQL-Konto beantragen. Die technischen Voraussetzung genügen, um WordPress MU zu betreiben (PHP, MySQL, Apache mod_rewrite). Die 20 MB Webspace sind nicht der Hammer. Für wenige Blogs, die nicht verschwenderisch Bilder einsetzen, ist das o.k.
Die Installation ist einfach gehalten. Dennoch sollten Lehrkräfte jemanden beiziehen, der schon mal so etwas gemacht hat.

Wie weiter mit diesem Blog?

Bevor ich das EduMedia-Studienprogramm begonnen habe, hatte ich mich bereits entschieden für mich einen Blog einzurichten. Selbstverständlich wusste ich schon vieles über Blogging, war aber bis dahin kein aktiver Blogger. Der eigene Blog sollte dabei unter anderem zur Reflexion als Gedanken-/Geschichtenbox fungieren (siehe 1. Posting).

Ein Blog sollte aber auch integraler Bestandteil des Studiums werden. Der Blog musste zur Reflexion des Projekts zum selbst organisierten Lernen geführt werden. Dieses Projekt ist nun abgeschlossen und der Blog somit auch nicht mehr zwingend zu führen. Es ist also Zeit, um Bilanz zu ziehen.

Feststellungen:

  • innerhalb des letzten halben Jahres sind relativ wenige Blog-Beiträge online gegangen
  • neben den obligatorischen Beiträgen, habe ich fast nichts publiziert

Analyse:
Es stellt sich grundsätzlich die Frage, weshalb der Blog einen relativ geringen Stellenwert eingenommen hat. In meiner Analyse habe ich folgende Faktoren gefunden, die mich vom Schreiben abhielten:

  • Nichts Interessantes schreiben können
    Immer wieder habe ich mich hingesetzt und einen Blog-Beitrag zu schreiben begonnen, der dann nie das Licht der Welt erblickt hat. Mitten im Schreiben bin ich jeweils zum Schluss gekommen, dass mein Blogbeitrag für niemanden interessant oder relevant sei. (Ich habe mir übrigens fest vorgenommen diesen Beitrag zu veröffentlichen ;-)) Weshalb sollte ich über einen Studienbrief schreiben, den die anderen Studenten auch gelesen hatten? Wen würde schon meine persönliche Lernsituationen mit meiner Lust und meinem Frust interessieren? Paradox: Mich haben die Blogbeiträge der anderen Student/innen zu diesen Themen immer sehr interessiert.
  • Keine Blösse geben
    Ich habe aus verschiedenen Gründen ein mieses halbes Jahr hinter mir. Leider hat auch das Studium darunter gelitten. Ich war deshalb immer wieder mal frustriert. Zudem war ich mit den Lernaufgaben stets einen Schritt zu spät und musste hinterherrennen. Ich habe das aber nie in den Blog geschrieben. Irgendwie wollte ich mir keine Blösse geben. Was denken dann die anderen?
  • Nicht blöd erscheinen wollen
    Ein Blog ist öffentlich und wird von anderen gelesen. Es ist kein privates Tagebuch. Zudem habe ich keine Kontrolle darüber, wer meine Beiträge liest und was sie darüber denken. Schliesslich sind ja die allermeisten Lurker. In der FTF-Kommunikation ist das eindeutig einfacher einzuschätzen und ich kann darauf reagieren. Was also, wenn ich etwas Blödes, Doofes schreibe? Was denken die dann die Leser?

Fazit:
Vorläufig werde ich den Blog mal weiterführen. Ich habe mir vorgenommen auch kleine Beiträge von nicht wahnsinnig grosser Relevanz zu schreiben. Vielleicht auch solche, die nicht nur meine nette Schokoladenseite zeigen. Was die Leser denken, ist mir allerdings immer noch nicht egal. Also, liebe Lurker, hinterlasst einen Kommentar.

Blog in der Bildung

Um es gleich mal klarzumachen: Blogs sind toll!
Meine Gedanken drehen sich nicht darum, ob Blogs gut oder schlecht seien. Es geht einzig um den Einsatz in der Bildung.

Ein zentraler Vorteil des Blogs gegebnüber dem eigenen Notizbüchlein stellt die Öffentlichkeit und damit die mögliche Vernetzung dar. Unabhängig von Ort und Zeit können Blogs gegenseitig verlinkt, Wissen, Ideen und Erfahrungen ausgetauscht werden. Das ist super!
Ausser Acht gelassen wird m.E. grösstenteils, dass das Lesen anderer Blogs sehr zeitaufwändig ist. Eine echte Vernetzung kann aber nur dann stattfinden, wenn sich die Blogger gegenseitig mit den Inhalten der anderen auseinandersetzen. Die Möglichkeit, gegenseitig Blog-Einträge zu kommentieren, kann diesen Prozess zweifellos fördern. Das alles braucht aber sehr viel Interesse und Zeit.

Die Frage nach dem sinnvollen und gewinnbringenden Einsatz von Blogs in der Bildung ist für mich nach wie vor offen. Was ist denn der grosse Nutzen für Lernende und Lehrende? Welches ist der didaktische Mehrwert? Wird denn der grosse Vorteil, die gegenseitige Vernetzung und Auseinandersetzung, tatsächlich gefördert? Oder ist das ein Wunschtraum der Lehrenden?


Angeregt wurden meine Gedanken übrigens durch:

Heinz‘ Gedanken zum Lesen von Blogs:
http://lautundleise.blogspot.com/2006/02/wer-soll-das-alles-lesen.html

Blogs benoten (Prof. Dr. Christian Wagner)
http://intervention.ch/rebell.tv/713.wmv
http://intervention.ch/rebell.tv/714.wmv
(via Edublog der PH Rohrschach)

Arbeitsposten «Blog»
im Rahmen des Lehrer-Kurses zur Informatik-Integration an der PHZH
(Die Lehrkräfte richten sich einen Weblog ein und überlegen, wie sie Weblogs im Unterricht der Primarschule einsetzen könnten.)

Arbeitszeitfresser Blog?

Da lese ich doch heute in der Zeitung, dass gemäss eines Artikels des US-Branchenmagazines Advertising Age ein Viertel der Arbeitnehmer jede Woche 3.5 Stunden (9%) ihrer Arbeitszeit mit dem Lesen von Blogs verbringen.

Wieviel Zeit wird wohl durch private Mail-Korrespondenz verbraucht?

Blog für Wissensarbeiter

Ich frag mich als Blog-Newbie natürlich, was das denn mit dem Bloggen auf sich hat. Auch wenn dieser Blog vor allem für mich selber ist, ist er eben doch auch öffentlich. Über den Blog von Prof. Kerres bin ich auf einen Artikel gestossen, der sehr interessant ist:

What’s in it for me? Über den Nutzen von Weblogs für Wissensarbeiter

Weblogs sind demnach keine eigentlich Tagebücher, sondern Tools für das eigene Wissensmanagement. Die Inhalte sind fachlich kompetent, individuell, authentisch und mit Ausdauer geschrieben.

Mal schauen wie sich mein Blog entwickelt.