e2change – educanet2-Tagung – Rückblick

e2change 2009Am gestrigen Mittwoch, 26.8.09 besuchte ich die e2change 2009, also die educanet2-Tagung in Bern. Auf dem Programm standen nehmen mehreren Plenumsveranstaltungen auch eine ganze Reihe von Workshops zur Auswahl.

Sämtliche Veranstaltungen sind in der Gruppe e2change 2009 dokumentiert (educanet2-Login erforerlich).

Ich möchte an dieser Stelle zeigen, was ich für mich von dieser Tagung mitenommen habe:

Personal Learning Environments und Lernplattformen

Das Eröffnungsreferat hat Prof. Michael Kerres gehalten. Kerres zeigte zunächst ganz kurz auf, was die Entwicklung hin zu Web 2.0 bedeutet. Er erläutert, dass es sich dabei nicht um eine technologische Veränderung, sondern um eine Veränderung der Nutzung des Internets handelt. Am Beispiel von Amazon zeigt er die Entwicklung hin zum user-generated content und dessen Bedeutung. Es gibt zig Dienste, die auch von den Schüler/innen genutzt werden. Jeder Internet-Nutzer wird selber zum Autoren.
Inmitten dieser Web-2.0-Welt pflanzen wir nun unsere Lernplattform aus dem Web-1.0-Zeitalter ein, welche sowiese eher als Lehrplattform bezeichnet werden müsste. Die (Online-)Welt der Schüler/innen bleibt so aussen vor und wenn sie die Schule verlassen, dann geht auch noch all das, was sie auf der Plattform hinterlassen haben, verloren.
Kerres strebt den Einsatz von Lernplattformen an, die dem Web-2.0-Gedanken näher kommen. Was damit gemeint ist, zeigt die untenstehende Grafik aus seiner Präsentation.

Lehr- vs. Lernplattform

Gefreut hat mich übrigens auch noch die Folie zu Schul-IT. Sie zeigt auf, mit welchen Themen sich Schul-IT auseinandersetzt. Kerres stellt fest, dass bis anhin auf Lehrerebene die Fortbildung (Förderung der Medienkompetenz) von Lehrer/innen im Fokus stand. Nun müssen aber vermehrt auch Massnahmen der Schulentwicklung und ein zielgerichtetes Change Management umgesetzt werden. Mit letzterem bin ich absolut einverstanden, was allerdings nicht heisst, dass die Lehrerfortbildung nicht mehr wichtig ist. Insbesondere die medienpädagogische Kompetenz, wie sie Baacke formuliert hatte, muss nach wie vor gefördert werden.

Educanet2 ist eine Insel. Ich möchte allerding das Inseldasein von educanet2 keinesfalls nur negativ sehen. Die Insel bietet nämlich auch einen geschützten Rahmen, in dem sich die Schüler/innen sorglos bewegen können. Dies ist sicherlich auch eine Forderung der Eltern. Marc macht sich hier auch rechtliche Gedanken.

Ich betrachte educanet2 in Bezug auf die Volksschulstufe (obligatorische Schulzeit) als Verkehrsgarten. Hier kann man üben sich zu bewegen und kann miteinander unterwegs sein. Es braucht niemand Angst zu haben, dass es einen ernsthaften Unfall geben könnte, auch dann nicht, wenn mal die Verkehrsregeln verletzt werden. Daneben gibt es immer auch den «echten» Verkehr. Es ist jederzeit möglich, den geschützten Raum zu verlassen, mit und/oder ohne Lehrer/in. Das Wissen, das sich Schüler/innen im Verkehrsgarten zugelegt haben, hilft ihnen sicher, sich im Verkehr ausserhalb gut zu bewegen.

educanet2in SchweizerSchulen: Einsatzweisen und Bedingungen

Prof. Dominik Petko hat weitere Ergebnisse aus der Studie zu educanet2 präsentiert. Es hat sehr viele für mich wirklich interessante Aspekte dabeigehabt. Wobei ich diese aus meiner subjektiven Wahrnehmung oft so hätte voraussagen können. Aufgreifen möchte ich nur zwei Aspekte:

Nutzung der Werkzeuge
  • Von Schüler/innen und Lehrer/innen werden hauptsächlich die Werkzeuge Mail und Dateiablage genutzt.
  • In Primarschulen ist auch der Website-Generator noch von Bedeutung.
  • Andere Werkzeuge, wie z.B. das von Medienpädagogen vielgepriesene Wiki, führen ein absolutes Schattendasein.
Gute Nutzungsbedingungen
  • Für die organisatorische Nutzung innerhalb des Lehrerteams sind die interne Unterstützung, Ansätze von Schulinnovation und eine positive Meinung von educanet2 wichtig. Ebenso förderlich ist eine Nutzungs-Verpflichtung für die Lehrer/innen.
  • Die Nutzung im Unterricht wird unterstützt durch positiven Erwartungen bezüglich besserer Unterrichtsqualität, Ansätze von Unterrichtsinnovation, Mediendidaktische Kompetenzen und anderes mehr. Für die Nutzung von educanet2 im Unterricht ist es zudem förderlich, wenn keine Verpflichtungen ausgesprochen werden. Interessant!

educanet2 comming soon

Zum Abschluss wurde noch ein ansehnlicher Katalog von geplanten Neuerungen präsentiert. Besonders aufgefallen ist mir hier die geplante AAI/OpenID-Anbindung. Dadurch wird es möglich, dass Schüler/innen z.B. den Blog oder das ePortfolio auch schulstufenübergreifend weiterführen können. Die Verhandlungen mit Switch sind im Gang und man hofft, ca. 2010 auf AAI zurückgreifen zu können.
Interessant finde ich aber auch die Implementierung einer Schülerverwaltung (iCampus) und die Möglichkeit des Ressourcenmanagements in der Desktop-Client-Version.
Da hat sich das educanet2-Team einiges vorgenommen. Hier die ganze Liste:

  • Übersichten individuell Anpassen (now)
  • Redesign educa.ch / educanet2.ch 2009/2010
  • educanet²-Desktop:
    • Mac & Linux –(Beta!) (now)
    • Ressourcenmanagement (Räume, Beamer…) 2010
    • Webkonferenz 2010
  • Autorensystem (Courselets) 2010
  • Bibliothèque
  • Online-Schülerverwaltung (iCampus)
  • ID-Provider (AAI/SSO/OpenID…)
  • ePortfolio
  • USB-Stick/Lernstick mit Opensource-Software
  • Backup/Restore

Nicht zu vergessen ist auch, dass educa neu auch ein Coaching im Angebot hat:

In den Kantonen werden zunehmend Lehrpläne für Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) in Kraft gesetzt. Die Lehrpersonen sind motiviert für den Einsatz der neuen Medien im Schulalltag und viele Schulen verfügen über die nötige Infrastruktur im Bereich Informatik. Mit dem Projekt „CoachTheTeacher“ unterstützen wir Sie auf dem Weg zur selbstverständlichen Integration der ICT im Schulalltag.
Quelle: http://coaching.educa.ch/

Persönliches Fazit des Tages

Insgesamt habe ich in Bern einen informativen und angenehmen Tag erlebt. Ich habe interessante Gespräche geführt und nette Leute kennengelernt.
Im Nachmittags-Workshop habe von Andreas Heutschi viel über das Werkzeug «Lernplan» gelernt. Dieses kannte ich bis anhin überhaupt nicht. Zudem habe ich mich sehr gefreut, dass ich gelernt habe, interne Links zu setzen. Weshalb hat mir das niemand früher gezeigt?

Die Insel educanet2 ist nicht perfekt und hat aus meiner Sicht in vielen Bereichen noch Verbesserungspotenzial. Dennoch finde ich es wichtig, diese nationale Plattform zu unterstützen, indem ich sie verwende und deren Einsatz in Lehrerteams und im Unterricht unterstütze.

Go, educanet2, go!

Tools for Schools & e-garden

Via edublog.ch bin ich auf die Site Web 2.0: Cool Tools for Schools gestossen. Es handelt sich um eine Sammlung von meist kostenloser Software oder Online-Tools, die in der Schule (und anderswo) eingesetzt werden können. Die Angebote sind gut gegliedert und in folgenden Kategorien abgelegt:

Presentation Tools, Collaborative Tools, Research Tools, Video Tools, Slideshow Tools, Audio Tools, Image Tools, Drawing Tools, Writing Tools, Music Tools, Organising Tools, Converting Tools, Mapping Tools, Quiz and Poll Tools, Graphing Tools, Creativity Tools, Widgets, File Storage & Web Pages

Cool Tools for Schools

Es lohnt sich, die aufgelisteten Angebote mal zu überfliegen. Neben vielen bekannten Tools gibt es für mich auch ein paar neue Perlen.

In diesem Zusammenhang kommt mir auch noch der e-garden für digitale tools und e-learning werkzeuge in den Sinn. «Der e-garden ist eine Liste von Werkzeugen, Software, Frameworks und allen Tools die man für´s E-Learning gebrauchen kann. e-garden wird gepflegt von Axel Nattland.» e-garden listet im Gegensatz zu «Tools vor Schools» auch viele kostenpflichtige, professionelle Programme auf.

e-garden

Für mich ist es wichtig, eine Palette an Tools für den Unterricht bzw. für unterschiedliche Unterrichtsszenarien zu kennen. Wenn ich Lehrer/innen beim Einsatz von Medien im Unterricht berate, dann haben sie keine Vorstellung von dem, was möglich ist. Sie kennen die Potentiale von Computer & Co schlicht weg nicht.
Bei der Vorbereitung von Unterrichtsprojekten beschäftigen wir uns jeweils zu 80% mit allgemeindidaktischen Fragen und nicht wie angenommen werden könnte mit Computertools: Welche Ziele sollen verfolgt werden? Wie kann der Lernprozess gefördert werden? Welche Methoden und Sozialformen können eingesetzt werden? Wie werden Gruppen gebildet? Sollen Schüler/innen kooperativ arbeiten? Wie wird der Lernerfolg überprüft? u.a.m.
Aufgrund meines Wissens und Know-hows ist es mir dann möglich, die Potentiale der Medien aufzuzeigen. Dafür muss ich unter anderem auch geeignete Tools kennen. Schlussendlich ist dieses Know-how im Umgang mit den Tools ein wichtiger Bestandteil einer praxisbezogenen Beratung.

Daumenkino selbstgemacht

Medienpädagogen arbeiten mit Kindern gerne mal an Trickfilmen. Es werden StoppTrick- bzw. StopMotion-Videos oder auch Animationsvideos (z.B. mit Knetmasse). Nun kann man sozusagen auch den umgekehrten Weg gehen und aus dem Video ein Daumenkino herstellen (lassen). Ein echtes Daumenkino aus Papier, bei dem man die einzelnen Blätter vorbeiziehen lässt.

In der Zwischenzeit gibt es diverse Anbieter für die Herstellung von solchen Daumenkinos. Wenn man ein Daumenkino produzieren will, muss man die Details der angebotenen Produkte studieren. Sie unterscheiden sich in Machart (Software), Gestaltungsmöglichkeiten, Formaten (Grössen) und Anzahl der Bilder im fertigen Daumenkino.

  • Bookfactory.ch
    Der Fotobuchdienstleister aus der Schweiz bietet auch die Herstellung von Daumenkinos an. Das hochgeladene Video kann online noch getrimmt werden. Das Cover kann individuell mit Bild und Text gestaltet werden. Eine Vorschau des Daumenkinos kann auch schon vor der Bestellung betrachtet werden.
    Mein Favorit.
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  • Mein-Daumenkino.de
    Der Anbieter aus Deutschland stellt sowohl eine Variante für Webupload als auch eine eigene Software (nur Windows) zur Verfügung. Auch hier kann der Film noch getrimmt und das Cover (leicht eingeschränkt) mit Bild und Text gestaltet werden. Daneben ist möglich, statt eines Videos 40 Einzelbilder zu verwenden. Auch die Vorschau fehlt nicht.
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  • flipclips
    flipclips aus Los Angeles bietet im Gegensatz zu den ersten beiden beschriebenen Anbietern diverse Formate an. Das StoryBook hat schlussendlich 120 Seiten.
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  • Flippies
    Bei Flippies ist die Mindesbestellmenge 2500 Exemplare und zielt somit auf Firmen, die Daumenkinos als Marketingmittel einsetzen wollen.

Infos und Beispiele aus der Entstuhungsgeschichte der Daumenkinos gibt es bei http://www.flipbook.info/ (f/e).

Und zum Abschluss noch eine gelungene Kombination von Video und Daumenkino:

Starschnitt selbsgemacht: PosteRazor

Jahrzehntelang hat die Jugendzeitschrift BRAVO Starschnitte publiziert (siehe Starschnitt-Archiv). In den einzelnen Ausgaben wurden jeweils 1-2 Seiten zum Sammeln beigefügt. Am Schluss konnte man die Einzelteile zusammenkleben und erhielt so ein lebensgrosses Poster eines Stars. Manchmal musste man über 20 Ausgaben erwerben bis zum fertigen Starschnitt.

Das Prinzip des Starschnitts verfolgt auch die Gratissoftware PosteRazor: «Mach dein eigenes Poster!»

PosteRazorDer PosteRazor schneidet eine Rasterbilddatei in Stücke, die anschliessend ausgedruckt und zu einem Poster zusammengefügt werden können.
Als Ausgangsmaterial nimmt der PosteRazor eine Rasterbilddatei. Das Endprodukt ist ein Poster in Form eines mehrseitigen PDF-Dokuments. Eine einfach zu bedienende Benutzerschnittstelle im Assistenten-Stil begleitet durch fünf Schritte. Der PosteRazor ist als Windows-, als OSX- und als Linux-Version erhältlich. Er ist ein quelloffenes, GNU-lizensiertes Projekt, das auf SourceForge hinterlegt ist.
(Quelle: PosteRazor)

PosteRazor ist wirklich sehr einfach zu handhaben (siehe auch Video-Tutorial). Ich kann mir z.B. gut vorstellen, dass das ein gutes Tool ist für Schüler/innen. Damit können sie Poster ausdrucken ohne zusätzliches Geld ausgeben zu müssen. Wer präzise schneiden und geschickt leimen kann, ist sicher im Vorteil und erzielt schöne Ergebnisse.

PosteRazor listet auf seiner Site zudem eine Reihe weiterer ähnlicher Programme auf.

Personal Learning Environments in der Schule (#PLE09)

Personal Learning Environments in der Schule (#PLE09)

Gestern am 13.3.09 habe ich die Fachtagung «Personal Learning Environments in der Schule» (#PLE09) der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz in Goldau besucht.

Für mich ist zu diesem Thema die folgende Frage zentral:
Was muss und kann von der (Hoch-)Schule zukünftig berücksichtigt werden, um den (individuellen) Lernbedürfnissen der Schüler/innen bzw.  Student/innen gerecht zu werden?

Die Frage ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass die (Hoch-)Schule nicht mehr das alleinige Monopol auf die Lehr-/Lerninhalte und auf die zu verwendenden Werkzeuge geltend machen kann.
Das Internet bietet in Bezug auf den ersten Punkt eine Vielzahl von Informationen und Communities, die sich zum selbstverständlichen Teil des schulischen Lernens entwickelt hat. Das kann nicht einfach weggesperrt werden.
Mit Werkzeugen meine ich sowohl Software (z.B. webbasierte Tools), also auch Hardware (z.B. eigene mobile Geräte wie Handies). Student/innen sollen diejenigen Tools nutzen können, die sie ohnehin nutzen. Die damit verbundenen Inhalte werden dadurch lehrgangsunabhängig und können auch nach dem Weggang von der (Hoch-)Schule weiter genutzt und gepflegt werden.

Bis anhin wurde unter Personal Learning Environment die «individuelle Zusammenstellung von (Social-)Software oder Web-Services, die das zumeist informelle Lernen mit dem Computer unterstützen», gemeint (Quelle: Wikipedia). Wenn man das zugrunde liegende Konzept des lebenslangen Lernens ernst nehmen will, darf man aber nicht nur auf die Software fokussieren.

Wunderbar illustriert hat das für mich die Analyse des Begriffes PLE aus der Perspektive des Lernens von Rolf Schulmeister. Er zeigt auf, dass der Begriff PLE zum einen nicht klar umrissen ist und zum anderen auch nicht ein heilbringendes Werkzeug sein kann:

  • «Es kann per Definition keine allgemeine Definition von PLE geben, sondern nur eine persönliche.»
  • «Ein PLE ist nicht Anstoss, Quelle oder Motiv für das Lernen.»

Was bedeutet das nun aber für die (Hoch-)schule?
Die Meinung, dass durch Nutzung von PLEs und der damit verbundenen Vernetzung, der (gemeinsamen) Reflexion und der möglichen Wissensteilung der Student/innen das Lernen der einzelnen automatisch besser wird, ist sicherlich nicht richtig. Die Anregung und Begleitung von Lernprozessen durch Lehrer/innen bzw. Dozent/innen ist und bleibt aus meiner Sicht zentral.

Die Keynotes von  Rolf Schulmeister und Michael Kerres zum Thema waren jeweils sehr stark auf die Tertiärstufe bezogen. Der Titel der Tagung hiess aber explizit «PLEs in der Schule». Ein aus meiner Sicht wichtiger Punkt für die Schule wurde aber dennoch genannt.
Sowohl Michael Kerres als auch Heike Schaumburg haben in ihren Präsentationen erwähnt, dass der Einbezug von persönlichen Tools der Schüler/innen bzw. der Student/innen immer auch eine Aufgabe der Schulentwicklung sein muss. Konkret heisst das für mich, dass die Schulen und die Lehrer/innen sich klar und verbindlich dazu bekennen müssen. Dies könnten sie z.B. tun, indem sie ein (umfassendes) Medienprofil für ihre Schule entwickeln.

Neben den Keynotes gab es an der Tagung eine Reihe paralleler Präsentationen. Das Angebot zeigt mir deutlich, dass das Thema «PLE in der Schule» noch am Anfang steht. Ein rechter Teil des Angebots hatte meiner Meinung nach eigentlich nur wenig mit dem Thema zu tun.
Am krassesten hat sich das bei einer von mir besuchten Präsentation zum Thema «Lernplattform oder PLE» dargestellt. Hier wurden die Online-Tools educanet2, elgg und mahara dazu genutzt, mit einer Schulklasse eine verlinkte Geschichte mit mehreren Handlungssträngen zu produzieren. Gerade so gut hätte man ein Blogsystem (z.B. WordPress), GoogleDocs oder auch einfache Worddokumente zur Umsetzung des didaktischen Szenarios einsetzen können. Ein sehr schönes mediendidaktisches Beispiel, das aber mit dem eigentlichen Thema der Tagung nichts zu tun hatte.
Schade, dass ich bei der Auswahl der Parallel-Präsentationen kein glückliches Händchen hatte.

Alles in allem hat sich der Besuch der Tagung gelohnt. Die Keynotes von Kerres und Schulmeister waren sehr informativ und anregend. Ich habe zudem an diesem Tag interessante Diskussionen mit anderen Teilnehmer/innen führen können. Die Tagung war gut organisiert. Ein herzliches Dankeschön an die PHZ.

Im Netz werde ich nun noch verfolgen, was andere Tagungsteilnehmer/innen meinen (Tag: #PLE09, Twitter, Flickr, Weblogs). Vielleicht entwickelt sich irgendwo ein weiterführender Dialog, z.B. hier 😉

Hier noch einige interessante WWW-Quellen zum Thema PLE (teilweise hier schon einmal publiziert):

Das Thema interessiert mich sehr und wird die (Hoch-)Schulen künftig wohl noch verstärkt beschäftigen. Ich hoffe, dass die zukünftigen Diskussionen nicht aus einer rein technischen Perspektive geführt werden.

«Bildung und ICT» löst Schulinformatik.ch ab

Durch diese interaktive und kooperative Website wird seit Anfang 2009 die bisherige Website «www.schulinformatik.ch» ersetzt. Die Begriffe «interaktiv» und «kooperativ» stehen für den Austausch von Ideen, Anliegen, Lernjobs und Good-Practice-Beispielen zum kompetenzorientierte Lernen mit und über ICT innerhalb einer Gemeinschaft (Community). (Quelle: bildung und ict)

Im Kanton Zürich heisst die ehemalige Schulinformatik-Stelle der Bildungsdirektion jetzt also «Fachstelle für Bildung und ICT». Die zugehörige Website ist zu finden unter http://edu-ict.zh.ch/. Auch hier wird also der Wandel der Begriffe sichtbar. Dazu hatte ich mir ja bereits im letzten Beitrag meine Gedanken gemacht.

Bildung und ICT
Ich habe mich in letzter Zeit öfter auf der neuen Site umgesehen und auch den Blog-Feed abonniert. Hier mein Eindruck der auf Drupal basierenden Site:

Inhalte und Gliederung

Obwohl die Website erst seit wenigen Wochen online ist, hat man das Gefühl, dass hier bereits sehr viele Informationen gesammelt wurden. Die einzelnen Bereiche sind sind für die kurze Zeit schon gut mit Beiträgen bestückt.

Es gibt eine klare Gliederung anhand der verschiedenen Schulstufen Kindergarten, Primarstufe, Sekundarstufe, Berufsbildung und Mittelschule. Daneben gibt es die Bereiche Weiterbildung, Lernen, Infrastruktur und Schulen ans Internet (SAI). Jeder dieser Bereich ist identisch gegliedert: Good-Practice, Materialien, Themen und Projekte. Leider ist mir aus jetziger Sicht noch nicht klar, welche Inhalte wohin kommen sollen. Warten wirs ab.
Daneben gibt es in allen Bereichen einen Blog, ein Forum und einen News-Bereich.

Mit Hilfe des Suchfeldes kann nach bestimmten Inhalten gesucht werden. News-Beiträge werden aber leider nicht gefunden. Schade.

Alles Blog oder was?

Verweile ich mal etwas länger auf der Website wirds allerdings auch schon mal verwirrend. Praktisch sämtliche Inhalte sind in (Blog-)Artikeln verfasst, die in mehreren Bereichen und Unterbereichen abrufbar sind. Beim Lesen von einzelnen Artikeln geht da die eigene Orientierung leicht verloren: Woher komme ich eigentlich? Wo bin ich eigentlich? Wo wollte ich hin?
Dass alles nur in Blogeinträgen abgelegt ist und an den unterschiedlichsten Stellen aufgeführt wird, hat hier klare Nachteile für mich.

Die Artikel geben übrigens zunächst einmal zwei Sätze von sich preis. Wer den ganzen Artikel lesen will, muss dann zuerst den «weiterlesen»-Link klicken. Nicht ideal, aber damit lässt sich leben. Dass auch der RSS-Feed nicht die vollständigen Artikel zeigt, stört mich da schon mehr.
Schön ist, dass sowohl alle Beiträge in einem Feed, als auch Feeds von jedem einzelnen Bereich abonniert werden können.

Ich würde es begrüssen, wenn die einzelnen Artikel nicht nur den Autor bzw. die Autorin ausweisen würde, sondern auch das Datum publiziert würde. Gerade bei den News-Beiträgen wäre das wichtig.

Mitmachen gefragt

Es ist unübersehbar, dass die neue Website darauf setzt, dass die Leser/innen ihre Meinung kundtun. Jeder Beitrag der verschiedenen Autor/innen kann kommentiert werden. Im Moment sind allerdings noch (fast) keine Kommentare zu den Blogbeiträgen und auch keine Meinungsäusserungen in den Foren zu lesen. Für eigene Kommentare muss man sich vorgängig mit einer gültigen E-Mail-Adresse registrieren.

Super finde ich, dass die Site nun nicht einfach vor sich hindümpeln will, sondern aktiv um Kommentare wirbt. Es gibt sogar etwas zu gewinnen.

Wettbewerb
Jede 10. Person, die sich registriert hat, erhält eine wertvolle DVD mit dem Titel «Wissen sie was sie tun?» Im Zentrum stehen die Jugendlichen und ihre Mediennutzung. Facebook lässt grüssen! Ein 17′ Film, der auch in Ihrer Klasse zu reden geben wird. Registrieren Sie sich bei uns, mit etwas Glück erhalten Sie diesen Video von uns geschenkt. (Quelle: bildung und ict)

Fazit

Ich freue mich über die neue Website. Sie greift auch sehr aktuelle Themen aus dem Bereich Bildung und ICT auf. Die regelmässigen, neuen Einträge signalisieren, dass die Site lebt. Hoffentlich finden sich auch noch Leser/innen, die sich aktiv beteiligen.

Medienpädagogik, Medienkompetenz, Medienbildung

In der Presse und im Gespräch mit Kolleg/innen begegne ich laufend unterschiedlichen Begriffen: Medienpädagogik, Medienerziehung, Medienkompetenz, Medienbildung. Aus meiner Sicht sind die Begriffe nicht trennscharf definiert, es gibt Überschneidungen und jeweils noch verschiedene Ausgestaltungen der Begriffe. Welche Begriffe soll ich also im Alltag verwenden?

Medienpädagogik und Medienerziehung

Medienpädagogik umfasst für mich «alle Bereiche, in denen Medien für die Entwicklung des Menschen, für die Erziehung, für die Aus- und Weiterbildung sowie für die Erwachsenenbildung pädagogische Relevanz haben» (Issing, 1987). Zentrale Bestandteile sind etwa die Medienerziehung die Mediendidaktik und die informationstechnische Bildung. Wobei sich die Medienerziehung eher an den «alten» (Massen-)Medien (z.B. dem Fernsehen) orientiert und sich nur teilweise auf die heutige Web-2.0-Realität übertragen lässt.

Im Alltag, d.h. im Gespräch mit Lehrer/innen, Schulleiter/innen und Behörden, benutze ich die Begriffe Medienpädagogik und Medienerziehung kaum.

Von der Mediendidaktik zur Medienkompetenz

Als die Computer langsam in die Primarschulzimmer eingezogen sind, wurden fast ausschliesslich mediendidaktische Aspekte hervorgestrichen. Der Computer wurde von den Pädagogischen Hochschulen und den Bildungsdirektionen als Werkzeug und Hilfsmittel zur Erreichung der bestehenden Lehrplanziele propagiert.
Schleichend ändern sich nun die Anforderungen an die Schulen. Sie sind konfrontiert mit Schüler/innen, die sich in ihrer Freizeit intensiv mit den Medien auseinandersetzen. Die Erwartung, Schulen hätten in der aktuellen Informations- und Wissensgesellschaft Medienkompetenz zu vermitteln, wurde und wird immer stärker. Der Begriff Medienkompetenz ist allgegenwärtig.

Ich verwende den Begriff Medienkompetenz sehr oft. Dass kein einheitlicher Medienkompetenz-Begriff existiert und es verschiedene Ansätze gibt, scheint zunächst problematisch. Vielleicht ist es im Alltag aber auch genau das, was den Begriff wertvoll macht. Zumindest habe ich den Eindruck, dass darunter alle etwas Wichtiges verstehen.

Und was ist Medienbildung?

Medienbildung ist ein verhältnismässig junger Begriff und daher auch noch nicht klar definiert.

Die Website medienbildung.ch fasst unter dem Begriff Medienbildung sowohl die Medienerziehung als auch die informationstechnische Bildung zusammen. «Medienbildung hat Selbstbestimmung und umfassende Mündigkeit zum Ziel.» Für mich ist Medienpädagogik begrifflich teilweise schwer von Medienbildung abzugrenzen.

Dieter Spanhel sieht Medienbildung als Teilaspekt der Persönlichkeitsbildung und als Teil der Allgemeinbildung. Im Sinne seiner Definition wäre Medienpädagogik ein Teilaspekt der Medienbildung (siehe mediaculture-online.de).
Aus der Grafik von Hettinger wird die Abgrenzung von Medienbildung und Medienkompetenz deutlich. Die Grafik ist hier in der Version des MedienABC-Weblogs abgebildet:

Medienbildung

Medienbildung ist ein recht umfassender Begriff. Ähnlich wie der Begriff Medienkompetenz ist er trotz oder eben gerade wegen der unterschiedlichen Definitionen sehr für alltägliche Diskussionen geeignet.

Fazit:
Für alltägliche Diskussionen und Gespräche sind für mich die Begriffe Medienkompetenz und zunehmend auch Medienbildung wichtig und sinnvoll.

Porträt pimpen

Im Notizblogg Medien bin ich in den Beitrag auf «Tolle Ideen mit Bildern und Videos» gestossen. Bei den vorgestellten Tools handelt es sich nicht um allgemeine Online-Bildbearbeitungssoftware wie Photoshop Express, Splashup, FotoFlexer, Picnik, Pixenate, Snipshot, Cellsea, Lunapic und NexImage (siehe hier). Vielmehr geht es bei den Tools gezielt darum, (eigene) Porträtbilder zu verändern bzw. aufzumotzen. Was man natürlich teilweise auch mit den obengenannten Sites erreichen kann, z.B. mit den Werkzeugen von FotoFlexer.

Die Selbstdarstellung/-inszenierung (mit Medien) hat bei Jugendlichen einen grossen Stellenwert. Sie ist Teil der persönlichen Identitätsfindung und deshalb für die Jugendlichen wichtig. Die Community-Plattformen facebook oder netlog zeugen davon. Die unten aufgeführten Tools eignen sich aus meiner Sicht, um das Thema Selbstdarstellung mit Medien (auf witzige) Weise zu thematisieren: Wie will ich mich (nicht) darstellen? Was darf/soll öffentlich sichtbar sein? Welche Grenzen ziehe ich bei der Publikation von Infos und Bildern? u.a.m.

Die Tools:

Pikipimp

pikipimpPikipimp bietet auf der Website an, hochgeladene Fotos auf einfachste Art mit zusätzlichen Accesoires zu versehen. Köpfe und Gesichter können mit Hüten, Bärten, Brillen, Zähnen und vielem mehr ausgestattet werden. Die Bilder werden schliesslich auf den eigenen Computer heruntergeladen und ausgedruckt.
(Quelle: ICT-Newsletter Nürensdorf)

Für Lehrer/innen habe ich vor längerem eine Anleitung (pdf) geschrieben.

BeFunky

befunky BeFunky: «Funky Ways to express yourself». Es stehen mehrere, unterschiedliche Tools zur Verfügung. Mit dem Cartoonizer können eigene Porträtbilder in verschienenartigste Cartoons und Comics verwandeln. Mit Uvatar können komplette Persönlichkeiten mit dem eigenen Kopf kreeirt werden. Aus Fotos können Grusskarten mit Hilfe von vielen Hilfsmitteln geschaffen werden. Demnächst soll sogar ein Video-Cartoonizer zur Verfügung stehen.

PicHacks

pickhacksBei PicHacks kann man Spass mit Symmetriebildern haben. Ein Porträtbild wird in der Mitte geteilt und dann zwei gleiche Hälften zu einem Gesicht neu zusammengesetzt. Spannende und lustige Resultate erzielt, wenn man bereits beim Fotografieren den «richtigen» Aufnahmewinkel beachtet.

Dumpr

dumprBei Dumpr können verschiedene Effekte angewendet werden. Zudem ist es möglich sich in einer bestimmten Szene zu platzieren, z.B. als Bild im Museum oder auf dem Handydisplay.

Cameroid

cameroidDie Fotos werden auf der Site von Cameroid direkt mit der Webcam des eigenen Computers aufgezeichnet. Danach können verschiedene Filter oder Szenerien ausgewählt werden. Leider lassen sich die Werkzeuge nicht kombinieren. Spannend ist dieser Dienst vor allem deshalb, weil man seine Pose quasi vor dem Spiegel präsentieren kann. Man sieht ja auf dem Monitor immer sofort, wie man selbst abgelichtet wird.

Fun Photo Box

funphotoboxBei Fun Photo Box wird das eigene Porträtbild in eine der knapp 40 vorgegebenen Szenen gesetzt. Sei es als Rockstar, Verbrecher in der Zeitung, auf einem Zeichenblatt oder einfach auf einem Fernsehbildschirm.

PhotoFunia

PhotoFunia

Bei PhotoFunia wird das eigene Porträtbild wie bei der oben erwähnten Plattform in eine vorgegebene Umgebung gesetzt. Es stehen ca. 80 solcher Szenen zur Verfügung.
[Nachtrag vom 16.1.09]

Yearbook Yourself

yearbookyourselfAuf Yearbook Yourself kann das eigene Bild wie in einem Jahrbuch einer amerikanischen Schule präsentiert werden. Das lustige dabei ist, dass man das eigene Aussehen so verändern kann als stamme man aus den 50er-, 60er-, 70er- und 80er-Jahren.
Yearbook Yourself ist momentan nicht verfügbar und kann erst im Sommer 2009 wieder eingesetzt werden.

Animoto

Animoto passt nicht in die Reihe der aufgelisteten Dienste. Hier können nicht Bilder und Fotos verändert werden. Stattdessen lassen sich aus bestehenden Fotos animierte Diashows bzw. Filme herstellen. Für das Gestalten der eigenen Selbstdarstellung kann Animoto aber sehr gut zum Zuge kommen.

Bildschirmfoto und -video mit Jing

JingVor ein paar Monaten hatte ich hier mal das damals relativ neue Programm Jing erwähnt. Nun habe ich mir dieses Programm zum Erstellen von Screenshots und Screencasts noch einmal im Detail angesehen.

Jing ist ein Produkt von TechSmith, welches die beiden Bezahlprogramme SnagIt (Screencapture) und CamtasiaStudio (Screencasts) für die Windowsplattform anbietet. Offensichtlich ist die Nachfrage nach den Programmen von Mac-Usern so gross, dass TechSmith hier ankündigt, die beiden Programme auch für den Mac zu entwickeln.
Wahrscheinlich dient(e) das Gratis-Produkt Jing der Firma dazu, Mac-Erfahrungen zu sammeln. Ganz am Anfang des Jing-Projektes liess es TechSmith nämlich noch offen, ob Jing gratis bleiben würde, da es sich um eine Studie handle. Nun verkündet TechSmith: «Jing bleibt auch weiterhin kostenlos, inklusive einem Gratis-Screencast.com Konto.» (Quelle: techsmith.de). Gut so.

Jing und Screencast.com

Jing kann auf Windows und Mac gratis verwendet werden. Beim ersten Öffnen des Programmes muss man sich mit E-Mail-Adresse, Name und einem selbstgewählten Passwort registrieren. Mit diesen Angaben wird dann automatisch ein Gratis-Account für die Plattform Screencast.com angelegt. Das ist unumgänglich.

Screencast.com

Library von Screencast.com

Bildschirmfotos und -Videos können danach unter anderem mit einem Klick auf Screencast.com publiziert werden (2GB Speicherplatz, 2GB Transfervolumen). Die hochgeladenen Medien können verwaltet und auch mit einem Passwortschutz versehen werden. Medien können leicht per URL aufgerufen oder mit angebotenem Code in die eigene Seite eingebettet werden. Alles sehr einfach zu bedienen.

Aufgezeichnete Medien (Videos als SWF, Bilder als PNG) können zudem …

  • auf Screencast.com publiziert werden.
  • in einen lokalen Ordner gespeichert werden.
  • per FTP in einen Web-Ordner geladen werden.
  • auf Flickr publiziert werden.
  • in die Zwischenablage kopiert werden (nur Bilder).

Unterschiede zu den SnagIt und Camtasia

While there’s truth in describing Jing as a SnagIt or Camtasia Studio “lite,” the key difference is about workflow. Jing is designed to be fast-visual communication shared with others in a variety of locations. Capture. Annotate. Share. (Quelle)

Die Gratis-Software Jingle ist denn auch nicht perfekt. Videos können z.B. nur in der Originalgrösse aufgezeichnet und nicht verkleinert werden. Eine Kombination von System-Audio und dem (live) gesprochenem Kommentar ist auch ebenfalls nicht möglich.

Fazit

Jing-Editor

Der Jing-Editor

Wer mal schnell ein Bildschirmfoto oder ein kleines Bildschirmvideo herstellen und publizieren will, ist mit Jingle wirklich sehr gut bedient. Bildschirmfotos können mit Elementen wie Rahmen, Pfeilen und erläuternden Texten versehen werden. Die Videos können über ein Mikrofon live mit einem Kommentar versehen werden. Beides ist wunderbar und absolut ausreichend, um Schüler/innen oder Student/innen anstatt mit langfädigen Textanleitungen mit bildhaften Erklärungen zu instruieren.