Das soziale Internet (SchoolNetGuide Nr. 11)

Vor wenigen Tagen ist bei mir der neue SchoolNetGuide der Swisscom eingetroffen. Die neue Broschüre beschäftigt sich mit dem «sozialen Internet. Momentan kann die Broschüre erst als Papierausgabe bestellt werden, ich nehme aber an, dass wie üblich bald auch eine PDF-Version zum Download bereitstehen wird.
Links zu den SchoolNetGuides:
http://www.schoolnetguide.ch/
http://www.swisscom.com/

In seinem Grusswort beschreibt der Zentralpräsidenten der Lehrerinnen und Lehrer Schweiz kurz, dass soziale Netzwerke für die Kinder und Jugendlichen sowohl positives Potenzial für die eigene Entwicklung, als auch Gefahren mit sich bringen. Zu letzterem nennt er zum Beispiel das Publizieren von (eigenen) unvorteilhaften Selbstdarstellungen, die zum Beispiel bei der Stellensuche zum Problem werden können.

Wie auch immer: In den Schulen sind wir gefordert, den Qualiäten der sogenannten Net Generation mit partizipativen Lernmodellen zu begegnen […] (Zemp im Grusswort)

Die sogenannte Net Generation wird im ersten Kapitel als Grundlage für die Broschüre erläutert. Die Frage, was die Net Generation ausmacht, wird kurz mit Mitteilsamkeit, Partizipation und Interaktivität beantwortet. Genauer:

  • nicht nur Konsumenten, sondern Content Creators
  • gestalten aktiv Inhalte im Internet (und entwickeln es dadurch weiter)
  • Online-Zeit wird gebraucht für Bloggen, Tauschen und Erstellen von Musik, Kunst und Videos
  • nutzen Internet zum Lesen, Durchforsten und Überprüfen von Inhalten, sowie zum Austausch mit anderen

Im weiteren werden zur Beschreibung der Net Generation die Aussagen von Don Tapscott beigezogen:

Sie [die Jugendlich der Net Generation] seien besonders tolerant gegenüber ethnischen Minderheiten , verfügten über eine speziell ausgeprägte Neugierde, entwickelten mehr Selbstbewusstsein, seien selbständiger und hätten mehr Mut zum Widerspruch. (SNG S.6)

Erfreulicherweise kommen aber auch bereits kritische bzw. hinterfragende Informationen zum Zuge. So wird auf das Papier von Rolf Schulmeister «Gibt es eine „Net Generation?» bezug genommen. Er hinterfragt darin den Mythos der Netzgeneration bzw. dessen wissenschaftlich Fundierung. In der Blogosphäre gibt es übrigens dazu hier, hier, hier, hier und anderswo Kommentare zu Schulmeisters Dokument. Ich schliesse mich den Kommentaren an und empfinde Schulmeisters Papier sehr lesenswert.

Im zweiten Teil des SchoolNetGuides werden dann viele verschiedenartige soziale Netzwerke kurz vorgestellt. Danach werden Chancen und Risiken von sozialen Netzwerken aufgezeigt und zu guter Letzt noch Tipps für Eltern und Lehrer/innen abgegeben.

Insgesamt ist die Broschüre gut gelungen und lesenswert für alle Interessierten.