Podcasts in der Primarschule

Im Rahmen des Masterstudienprogramms Educational Media der Uni Duisburg habe ich zwei Medienprojekte bzw. Praxisprojekte zu Podcasts in der Primarschule dokumentiert (Download als pdf). Es handelt sich dabei um ein konkretes Projekt der Schule Nürensdorf, bei dem der Schwerpunkt auf der Produktion von Beiträgen durch die Schüler/innen liegt. Im Moment ist der Podcast der Schule Nürensdorf (NueriCast) in der Startphase.

NueriCast - Podcast der Schule Nürensdorf

An der gestrigen Eröffnung des neuen Podcaststudios der PHZH habe ich einige interessante Gespräche geführt. Dabei wurde ich erneut mit wichtigen Fragen zum Thema konfrontiert. Hier eine Auswahl der Fragen bzw. Aussagen:

Wozu sollen die Schüler/innen überhaupt Audio-Beiträge in der Schule produzieren?

Eine sehr wichtige Frage! Wer nicht dem Technik-Hype verfallen will, braucht gute pädagogische Begründungen für den Einsatz eines Podcasts. Aus meiner Sicht können durch die Podcast-Produktion verschiedene Kompetenzen der Schüler/innen gefördert werden: Medienkompetenz, Sprachkompetenz, Sachkompetenz, soziale Kompetenz. (siehe auch NueriCast)

Wer soll die Beiträge überhaupt anhören?

Diese Frage stellt sich ähnlich bei geschriebenen Texten der Schüler/innen. Für wen werden Texte im Unterricht geschrieben? Wer liest die Texte der Schüler/innen? Allerdings wird die Frage nach der Zielgruppe in diesem Zusammenhang zu wenig konsequent gestellt. Einiges wird wohl für die Schublade produziert.
Bei einem Podcast ist das glücklicherweise anders. Die Frage nach den Adressaten der Beiträge stellt sich durch die Publikation im Internet vermehrt. Gut so!

Als Hörer/innen können folgende Personen/Gruppen in Betracht gezogen werden:
Andere Schüler/innen, Eltern, Verwandte und Bekannte der Schüler/innen, die Führung der Schule (Schulleitung, Schulpflege), interessierte Quartier-/Gemeindebewohner, Lehrer/innen und Klassen anderer Schulen, u.a.

Mit dem Kassettengerät geht das auch!

Ja und Nein.
Bereits früher haben Lehrer/innen in ihrem Unterricht Audio-Dokumente hergestellt und zum Beispiel ein Hörspiel produziert.
Die heutigen elektronischen Medien vereinfachen dies allerdings enorm und bieten zusätzliche Möglichkeiten bei der Gestaltung von Beiträgen. Auch einfache Manipulationen sind möglich. Genau diese elektronischen Medien sind heute Teil der Lebenswelt der Kinder. Es macht also Sinn auf den Computer als Arbeitsgerät zurückzugreifen.
Das Verteilen von Hörspielen auf Kassette war übrigens früher sehr aufwändig. Eine Podcast-Plattform nimmt einem da vieles ab.

Kinder konsumieren ohnehin schon zuviele Medien. Wir müssen das in der Schule nicht auch noch unterstützen!

Ich bin überzeugt, dass Kinder, die sich aktiv produzierend mit Medien auseinandersetzen, bewusstere und kritischere Medien-Konsument/innen werden. Das passiert nicht automatisch, schon klar. Dafür ist die gemeinsame Reflexion notwendig. Die Schule kann hier einen wertvollen Beitrag leisten.

Ein Gedanke zu „Podcasts in der Primarschule

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