Lernen mit digitalen Karteikarten

Bild von OSU Archives (Flickr)

Das Lernen mit Karteikarten ist nur nur im Sprachunterricht sinnvoll, sondern kann in verschiedenen Fächern eingesetzt werden. Es gibt einige (kostenlose) Webangebote für das Lernen mit Karteikarten (Flashcards). Häufig wird passend zum zum Webangebot eine Mobile-App angeboten, damit auch auf dem persönlichen, mobilen Gerät gelernt und geübt werden kann.

Im Unterricht ist aber nicht nur das Lernen mit vorgefertigten Karten sinnvoll. Als besonders gewinnbringend erachte ich es, wenn Schüler/innen zu bestimmten Themen eigene Karten(sätze) gestalten und weitergeben. Gerade das Austüfteln und Formulieren von sinnvollen Fragen ist ein sehr gewinnbringender Prozess: Wie kann ich gehaltvolle Fragen stellen, die differenzierte und eindeutige Antworten liefern?
Ideen für die Erarbeitung und das Lernen mit Karteikarten:

  • Für die Repetition eines Geschichtsthemas formulieren alle Schüler/innen einige Wissensfragen (zu einem bestimmten Bereich des Themas). Alle Karten der Schüler/innen werden zu einem Lernset zusammengeführt und kann dann von den einzelnen Schüler/innen zur Repetition verwendet werden.
  • Schüler/innen formulieren Verständnisfragen zu einem gelesenen Text. Die Fragen können durch die Mitschüler/innen gelöst werden.
  • Es können mathematische oder geometrische Aufgaben erfasst und gelernt werden (z.B. Benennung von geometrischen Körpern)

Bevor eine Lehrperson ein Online-Angebot zum Karteikarten-Lernen in der Klasse einführt, muss sie sich klar werden, welche Features vorhanden sein müssen. Als Kriterien für die Auswahl könnten u.a. untenstehende Punkte dienen.

Kritierien zur Auswahl von Digitalen Karteikästen

Wilde, unstrukturierte Sammlung:

  • Verfügbarkeit der Karten via Web / via Mobile App
  • Lernen der Karten online / offline
  • Preis des Angebotes
  • Einfachheit der Erstellung von Karteikarten
  • Einfachheit der Verwaltung einzelner Karten und Kartensets
  • Freigeben von Karten für bestimmte Benutzer (nicht öffentlich)
  • Öffentliche Freigabe von Karten (zum Lernen ohne Login)
  • Vorhandensein von Kartensets zu Lehrmitteln (z.B. Envol)
  • Verwenden und anpassen öffentlicher Kartensets für eigene Bedürfnisse
  • Verwalten einer eigenen Klasse / Gruppe (Kartensets zuweisen, Lernerfolg überprüfen u.ä.)
  • Gestaltungsmöglichkeiten der Karten (Aussehen, Bild, Audio)
  • Bilder in Karteikarten: Auswahl vorhanden? Eigene Bilder hochladen möglich?
  • Audio in Sprachlernkarten: Sprachsynthese der Texte (in den gewünschten Sprachen)
  • Eigene Audiodateien einfügen (und teilen) via Webinterface / via Mobile App

Hier mal eine Auswahl von Angeboten mit denen ich mich seit längerer Zeit befasst habe. Die vier erstgenannten haben dabei auf mich einen wirklich guten Eindruck gemacht:

 

Quizlet
Der beste Weg um Sprachen, Vokabeln und alles Andere zu lernen

http://quizlet.com/
Quizlet ist die grösste Lernkarten- und Lernspiel- Webseite mit mehr als 7 Millionen kostenlosen Lernkarten, die alle möglichen Fächer abdecken. Es ist der beste Ort, um Lernspiele zu spielen und um Vokabeln und Wissen aus allen Lernbereichen zu üben.
Zusatzinfos: Kostenlos, viele (kostenpflichtige) Mobile Apps für iOS/Android/Win7/…

 

Remme (Remember me)
Lerne in der halben Zeit!

http://www.remme.com/
Lernen mittels Karteikarten der Remme Lernkartei. Der Vokabeltrainer lässt Sie z.B. schnell und einfach Sprachen lernen.
Karteikarten inkl. eigener Bilder und eigenem Audio
Zusatzinfos: Kostenloses Grundfunktionalitäten, Mobile App für iOS

 

card2brain.ch
Klick dich schlau.

http://card2brain.ch/
Auf der Onlinelernplattform card2brain.ch hast du die Möglichkeit, eigene Lernkarten einfach zu erstellen und spielerisch zu lernen. card2brain.ch ist nach dem bekannten «5-Fächer System» aufgebaut, kostenlos und für alle frei zugänglich.
Zusatzinfos: Kostenlos, Mobile Apps für iOS/Android vorhanden

 

Ediscio
Karteikarten online – Erstellen, Lernen und Teilen

http://www.ediscio.de/
Lernkartei-System mit vielen Möglichkeiten zur Gestaltung der Karteikarten (WYSIWYG-Editor). Einbindung von Bildern und eigenem Audio (MP3) möglich. Lehreraccount mit Klassenverwaltungstools.
Zusatzinfos: Eingeschränkte Gratis-Version, Mobile-Website (nur Pro-User)

 

ichlerneonline.de
mit Karteikarten online lernen

http://www.ichlerneonline.de/
Hier kannst du online mit Karteikarten lernen. * Schreibe eigene Karteikarten und lerne nach dem 5-Fächer-Prinzip * Gebe die Antworten beim Lernen per Tastatur ein. Ausprobieren * Füge Formeln und Bilder auf den Karteikarten ein. * Füge Sonderzeichen, wie z.B. Chinesische Schrift ein. * Drucke deine Karteikarten aus. * Lerne Karteikarten zusammen mit anderen Mitgliedern in Lerngruppen.
Zusatzinfos: Kostenlos, kein spezieller Mobile-Zugang

 

Internet-Voci
Dein persönlicher Trainer für das Vocabulaire!

http://www.internet-voci.ch/
Mit dem Voci-Trainer optimierst du das Lernen der Wörter und Ausrücke für den Fremdsprachen-Unterricht. Mit dem Karteikasten-Prinzip wiederholst du die einzelnen Wörter nur so oft, bis du sie weisst und richtig schreibst. Die Lernwörter deines Sprachbuches sind bereits eingegeben und du kannst sofort mit dem Lernen beginnen! Die folgenden Bücher sind bereits (teilweise) eingegeben: Bonne Chance / Envol 5, 6 / Ready for English 1, 2, 3 / Non Stop English 1, 2
Zusatzinfos: Kostenlos, kein Mobile-Zugang

 

Vocitrainer
Die einfachste Art, Voci zu lernen

http://www.vocitrainer.ch/
Zusatzinfos: Kostenlos (Werbeeinblendungen), kein spezieller Mobile-Zugang

 

Pauker

http://pauker.sourceforge.net/?lang=de
komplett freie Java-Lernanwendung, funktioniert auch ohne Internet-Verbindung.
Zusatzinfos: kein Online-Angebot


Ich bin übrigens immer noch auf der Suche nach einem Angebot, bei dem sich eigene Sprachaufnahmen einbinden und auch weitergeben lassen. Einige Angebote lassen Spracheingaben via iPhone zu. Diese verbleiben aber stets lokal auf dem eigenen Gerät.
Kennst du ein Tool, das Bild, Text und eigene Sprachaufnahmen einbinden und teilen kann? Für Hinweise bin ich dankbar.

Check dein Profil, bevor es andere tun

Der Spot richtet sich sowohl an Kinder und  Jugendliche als auch an deren Eltern. Thomas Fuchs: „Auf überraschende Art und Weise zeigt der Spot, dass unser Online- Alter-Ego manchmal schneller ist als wir – und wir unsere Präsenz im Netz deshalb gut kontrollieren sollten.“
(Quelle: https://www.klicksafe.de/)

Sheeplive – Schäfchen gegen Online-Risiken

Die Website Sheeplive.eu zeigt Zeichentrickfilme in denen Online-Risiken auf unterhaltende, kindgerechte Art thematisiert bzw. dargestellt werden. Die primäre Zielgruppe dieser Cartoons sind Kinder im Primarschulalter.

Sheeplive hat sich folgende Ziele gesetzt:

  • Präventiv gegen Online-Risiken vorgehen
  • Verhaltensregeln im Web (Netiquette) vermitteln
  • Kritisches Denken fördern

Ich finde, das Projekt beschreitet mit den Cartoons einen sehr ansprechenden Weg für die Thematisierung der Online-Gefahren im Unterricht. Die Lehrperson muss nicht mit dem Mahnfinger vor die Klasse stehen. Die Geschichten der Schäfchen sind eindrücklich genug.

In den allgemeinen Infos werden Hintergrundinfos zum Projekt vermittelt. Aber auch die bereits publizierten und die geplnaten Videos sind hier aufgelistet.

Für Lehrpersonen steht ein lesenswertes «Methodik-Handbuch zum Einsatz der Sheeplive-Cartoons im Unterricht» als PDF zum Download bereit.

Neben den Videos werden auch Spiele, ein Quiz, allerlei Downloads (Wallpapers, Ausmalbilder u.a.) angeboten. Auch ein Glossar zum Nachschlagen von Akronymen, die im Web gebräuchlich sind,  kann benutzt werden.

(via Lernwolke)

Fotoroman mit der Polizei

Das Erstellen von Fotoromanen / Fotostories ist eine wunderbare Möglichkeit um Themen und Geschichten aufzubereiten. Auf kreative Weise können schöne Fotogeschichten entstehen.
Neben sprachlichen und sozialen Zielen, werden auch medientechnische, medienbildnerische und gestalterische Ziele verfolgt. Nicht vergessen sollte man allerdings die rechtlichen Aspekte.

Artikel aus «Der Bund»In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Beobachter (Nr. 12/2011) bin ich auf die Geschichte «Der Überfall, der keiner war» gestossen. (Leider ist der Artikel nicht online einsehbar.) Der Artikel nimmt Bezug auf einen Artikel in der Zeitung «Der Bund»: «Konfirmanden spielen Banküberfall und lösen Polizei-Grosseinsatz aus».
Es wird beschrieben, wie Konfirmanden ein Fotoprojekt realisieren. In einer Bank. Ein Überfall. Der Pfarrer hatte die Erlaubnis der Bank eingeholt und es wurde nur im Inneren der Bank fotografiert. Durch die Aktivitäten der vermeintlichen Bankräuber aufgeschreckt wurde von einer unbeteiligten Person die Polizei informiert, die prompt mit 20 Mann ausrückte. Sowohl die Bank wie auch der Pfarrer hatte es versäumt, die Polizei vorgängig zu informieren.

Zuerst einmal muss man schmunzeln, wenn man den Artikel liest. Dumm aber auch, dass die Polizei vergessen ging. Das Beispiel zeigt, dass man nicht einfach losziehen und knipsen kann. Es müssen allerlei Dinge beachtet werden.
Wissen muss man, dass es eine Bewilligung braucht, wenn man an nicht öffentlichen Orten fotografieren möchte. Eine Erlaubnis braucht es aber auch von den fotografierten Personen. Genau das ist aber den Schüler/innen kaum bewusst, wie man anhand der publizierten Fotos auf Facebook & Co erkennen kann.
Ein Fotoroman ist also eine gute Gelegenheit, das Recht am eigenen Bild zu thematisieren:

Schüler/innen sollten folgenden Grundsatz kennen:
Jede Person hat das Recht selber zu entscheiden, ob sie fotografiert werden will und was mit dem geschossenen Foto danach gemacht wird (Persönlichkeitsrecht – Recht am eigenen Bild). Wenn man ohne Einwilligung Bilder mit gut erkennbaren Menschen macht und diese weiterverbreitet, verletzt man die Rechte der abgebildeten Person und kann verklagt werden.

Bildquelle: my-pad.ch

Ja, ich weiss, dass es da noch diverse juristische Feinheiten gibt und das ganze für Laien recht komplex ist. Es geht ums Erkennen des Grundsatzes.

Was Schüler/innen daraus lernen:
Personen müssen um Erlaubnis gefragt werden, bevor Fotos von ihnen weiterverbreitet bzw. publiziert werden. Dabei ist es egal, ob die Bilder auf Facebook gestellt oder in der Schülerzeitung im Quartier verteilt werden.

 

Interesse einen Fotoroman in der Klasse herzustellen:

 

Online-Speicher für Privatanwender und Schule

Seit etwas mehr als einem Jahr setzt ich mich intensiver mit den Angeboten von verschiedenen Online-Speichern auseinander. Mehrere Dienste habe ich ausprobiert und verglichen. Zwei davon brauche ich im Alltag. Zeit, um mal eine Zwischenbilanz zu ziehen.

Es gibt eine ganze Menge Dienste, die Online-Speicher anbieten. Es braucht schon einige Zeit, um sich in die Angebote zu vertiefen und diese im Detail zu verstehen bzw. zu erspüren. Ich möchte an dieser Stelle keine technische Leistungsschau veranstalten. Wer daran interessiert ist, vergleicht die Daten der Anbieter und liest in Foren über die Sorgen und Nöte beim Einsatz der Angebote. Hier nur mal die Links auf die aus meiner Sicht momentan populärsten Angebote:
Dropbox, Wuala, MyDrive, SugarSync, SafeSync, Mozy, TeamDrive, …

Wer möchte kann Vergleichsdienste bemühen, z.B. online-speicher.infocloudsider.com oder syncdienste.de.vu. Man muss allerdings beachten, dass die Angaben im Detail nicht unbedingt korrekt sind. Offenbar verändern sich die Angebote so schnell, dass die meisten Vergleichsdienste nicht nachkommen mit dem Aktualisieren der Angaben.

Im Grossen und Ganzen bieten die Anbieter die gleichen Funktionen. Dazu gehören:

  • Online-Speicherung von Dateien
  • Online-Backup (von lokalen Verzeichnissen)
  • Synchronisation (zwischen Online-Daten und mehreren Geräten)
  • Teilen / Publizieren

Wie diese Funktionen im Detail umgesetzt werden, ist allerdings sehr unterschiedlich. Allen Angeboten gemeinsam ist, dass man ein Gratiskonto erstellen kann und dann 1-5 GB Online-Speicher gratis nutzen kann.

Im täglichen oder mindestens häufigen Einsatz habe ich Dropbox und Wuala.
Wenn du diese beiden Dienste ausprobieren willst, erstelle dein Konto über folgende Links. Dadurch bekommst du (und ich) zusätzlichen Speicherplatz geschenkt: Dropbox-AnmeldungWuala-Anmeldung

 

Dropbox

Dropbox ist sicherlich am bekanntesten. Dropbox verwende ich in der Regel aber nur noch für ganz bestimmte Einsätze:

  • Geteilte Ordner mit anderen Dropbox-Usern
    Auf geteilte Ordner können mehrere Dropbox-User zugreifen und die Inhalte bearbeiten. Da Dropbox in der Zwischenzeit eine gewisse Verbreitung gefunden hat, ist es oft das einfachste das zu benutzen, was das Gegenüber bereits kennt und nutzt. Meist ist das Dropbox.
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  • Weitergeben von grossen Dateien
    Wenn ich anderen Personen grosse Dateien weitergeben muss, mache ich das gerne via Dropbox. Dateien, die in den Dropbox-Public-Ordner gelegt werden, bekommen eine frei zugängliche (kryptische) URL, die per Mail versandt werden kann. Wer diese URL kennt, kann die Datei via Browserdownload auf den eigenen Computer holen.
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  • Dateien lokal auf dem iPhone speichern
    Der Inhalt der Dropbox ist auch via iOS-App (iPhone, iPad) zugänglich. Dafür ist selbstverständlich eine Verbindung ins Internet nötig. Es gibt allerdings eine Ausnahme: Einzelne Dateien können in der App als Favoriten bezeichnet werden. Diese werden dann heruntergeladen und lokal gespeichert. Später ist es so möglich auch ohne Netzzugriff auf diese auf dem iPhone gespeicherten Dateien zuzugreifen.

 

Wuala – der Favorit

Mein Favorit ist momentan ganz klar Wuala. Aus meiner Sicht ist Wuala sehr gut für den persönlichen Gebrauch und für den Einsatz an Schulen geeignet. Nachfolgend eine unsortierte Liste mit meinen Erfahrungen und Erkenntissen, die zum meiner positiven Bewertung von Wuala führen:

  • Gratis-Account
    Jede/r kann ein Gratis-Konto bei Wuala erstellen und erhält damit 1 GB Speicherplatz zur freien Verfügung. Wir man von jemandem für die Kontoerstellung eingeladen, der bereits ein Wuala-Konto hat, dann gibts 1 weiteres Gigabyte für den Neuling dazu.
    Selbst wenn man also keine eigenen Daten ablegt, kann man mindestens die Dateien von bestehenden schulischen Gruppen nutzen.
    Bei Dropbox, MyDrive etc. gibts von Haus aus 2 GB gratis. Das ist aber kein wesentlicher Minuspunkt für Wuala.
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  • Synchronisieren von Verzeichnissen
    Ein Verzeichnis in Wuala kann mit beliebig vielen anderen Computern synchronisiert werden. Ich kann dabei frei wählen, wo die lokalen Ordner liegen bzw. wie sie heissen sollen. Aus meiner Sicht ein enormer Vorteil. Beispiel: Mein Ordner «Schule» befindet sich auf dem Mac-Laptop im Home-Verzeichnis, in der Schule auf meinem persönlichen Serverlaufwerk und am Windows-PC zu Hause in den «Eigenen Dateien».
    Somit hat man mit der Sync-Funktion erreicht, was Dropbox auch macht: Lokale Ordner online synchron halten. Nur halt ein bisschen flexibler.
    Gemäss meinen persönlichen Beobachtungen braucht der Java-Client von Wuala relativ viel CPU-Power durch das permanente Synchronisieren. Ich starte daher Wuala ganz gezielt und es läuft nicht permanent im Hintergrund. Mach ich mit Dropbox übrigens auch so. Oder ich weise Wuala manuell an, das Synchronisieren zu pausieren. Was ich vermisse, ist allerdings die Möglichkeit, dass alle eingerichteten Syncs lediglich manuell ausgelöst werden können und sonst grundsätzlich pausiert bleiben.
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  • Rascher Benutzerwechsel
    Wuala läuft als Java-Client und ist nicht so smart ins System eingebunden wie etwa Dropbox. Allerdings kann diese Client-Variante auch ein Vorteil sein, nämlich dann, wenn mehrere Personen am gleichen Computer mit einem Login arbeiten. Schüler A startet Wuala und arbeitet mit seinen Dateien. Diese können direkt aus Wuala geöffnet und auch gespeichert werden (bei entsprechender Installation). Danach meldet sich Schüler A von Wuala ab und Schülerin B meldet sich an.
    Wuala LoginBei Dropbox wäre solches Vorgehen faktisch unmöglich. Nach dem Abmelden in den Einstellungen müsste der Dropbox-Ordner geleert werden und das Setup für den neuen User gemacht werden. Danach würde der ganze Dropbox-Ordner, bzw. definierte Ordner innerhalb der Dropbox, heruntergeladen.
    Dropbox-Fans werden jetzt anmerken, dass man sich in diesem Fall ja auch via Webplattform Zugang zu den eigenen Daten verschaffen kann. Das ist natürlich so. Aber der Aufwand für herunterladen, bearbeiten, speichern, hochladen ist relativ gross, spätestens dann, wenn man mit mehr als einer Einzeldatei arbeitet.
    Nebenbei: Nach der Installation der vorgeschlagenen Komponenten für die Integration von Wuala ins Dateisystem, wird eine virtuelles Laufwerk gemountet. Dort können Dateien und Ordner wie z.B. auf einem USB-Stick angelegt, verändert und gelöscht werden. Ohne Client-Fenster.
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  • Publizieren via Web
    In Wuala ist es möglich, ganze Verzeichnisse mit sämtlichem Inhalt übers Web zu teilen. So kann man Personen Dateien zur Verfügung stelle n, die kein Wuala-Account haben. An welcher Stelle innerhalb der Verzeichnisstruktur sich ein freizugebender Ordner befindet, ist dabei nicht wichtig.
    Es kann unterschieden werden zwischen «Öffentlich» und «Geheimem Web-Link».
    Öffentliche Verzeichnisse sind für alle Besucher der Profilseite eines Users oder einer Gruppe sichtbar. Oder natürlich auch in Wuala selbst. Als Beispiel kann hier die Primarschule Nussbaumen (Website, Wuala-Profil) gezeigt werden. Diese Schule veröffentlich mit Hilfe von Wuala Informationen, Reglemente, Ferienpläne und vieles mehr.
    Bei geteilten Ordnern mit einem geheimen Web-Link erreicht man die Inhalte nur dann, wenn man den genauen Link kennt. Im Verzeichnisbaum des Profils ist der geteilte Ordner nicht zu finden. 

    .Wuala Web
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  • Freigeben für Wuala-Kontakte
    Andere Wuala-Nutzer können in die eigene Kontaktliste aufgenommen werden. Es möglich, ganze Verzeichnisse mit sämtlichen Inhalt für einen oder mehrere Kontakte freizugeben. Die Kontakte haben dann in besagtem Verzeichnis Leserechte, können darin aber nichts verändern.
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  • Zusammenarbeit in Gruppen (mit verschiedenen Benutzerrollen)
    Jeder Wuala-User kann eigene Gruppen gründen.
    Es kann unterschieden werden zwischen «Privaten Gruppen», «Öffentlichen Gruppen» und «Business-Gruppen» (siehe dazu weiter unten).
    «Wenn Sie eine Gruppe gründen können Sie die Rollen und Berechtigungen einer Gruppe bestimmen. Standardmässig gibt es drei Rollen: Member, Moderator, Administrator. Sie können jeder Rolle spezifische Berechtigungen geben: neue Mitglieder einladen, Einfügen und Löschen beliebiger Dateien und Ordner, Einfügen von Dateien und Löschen selbst eingefügter Dateien. Zusätzlich können Sie den Rollennamen ändern und die Standardrolle für neue Mitglieder definieren.» (aus: Wuala FAQ)
    Dass für die Mitglieder der Gruppe unterschiedliche Rechte vergeben werden können, werte ich als grosses Plus. Auf der einen Seite können Lehrerteams Austauschgruppen eröffnen, auf die nur sie selber Zugriff haben und in denen alle Dokumente einstellen, erweitern und herunterladen können. Auf der anderen Seite könnten Schulleiter/innen Gruppen erstellen, in denen Lehrer/innen Dokumentvorlagen, Informationen und Protokolle abholen, aber nichts verändern können.
    Ein nettes Feature finde ich die Benachrichtigungen. Sobald jemand eine neue Datei in einen Gruppenordner ablegt, sehe ich im Bereich «Neu» eine Info. Ich kann Wuala aber auch so einstellen, dass ich eine Benachrichtigung per Mail erhalte (Details siehe hier).
    Die Grösse von Gruppen ist nicht limitiert, weder hinsichtlich der Mitgliederzahl, noch in Bezug auf die Grösse des Speicherplatzes. Dokumente, die in Gruppen eingestellt werden, werden dem Speicherplatz des hochladenden Mitgliedes angelastet und nicht wie bei Dropbox jedem einzelnen Gruppenmitglied.
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  • Si cherheit
    Das Hauptwerbeargument von Wuala ist die Sicherheit. Zwar werden bei den mir bekannten Anbietern die Daten mit verschlüsselten Verbindungen übertragen und nach der Ankunft auf den Servern der Anbieter verschlüsselt abgelegt. Bei Wuala allerdings werden die Daten bereits auf dem eigenen Gerät verschlüsselt und erst danach auf die Reise geschickt. Ein Plus an Sicherheit und zusätzlicher Schutz vor Missbrauch.
    Die zusätzliche Sicherheit hat aber auch ihren Preis. Wie schon erwähnt, ist Wuala nur mit dem Wuala-Programm (Java) nutzbar. Der Zugriff auf die Daten via simple HTML-Website ist dagegen nicht möglich. Auch Wuala bietet Webzugriff ohne eine vorgängige Vollinstallation des Clients. In diesem Fall wird dasWuala-Programm als Java-Applet heruntergeladen und verwendet. Java ist zwar standardmässig bei allen Windows- und Mac-Computern installiert, falls man aber Java mal auf einem fremden Rechner nicht verwenden kann, ist man aufgeschmissen. Zudem kann es vorkommen, dass besonders restriktive Firewalls in Firmen- oder Schulnetzen die Datenübertragung blocken. Das ist mir allerdings bisher noch nie passiert.
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  • Speicher kaufen
    Bei Wuala kann man auch relativ wenig Speicher zu einem fairen Preis kaufen (siehe Wuala Pricing). Für viele Personen wird es reichen 10 GB Speicher zu kaufen, was bereits für 29 Fr. möglich ist. Dieser Platz kann dann für 1 Jahr verwendet werden. Ein Betrag, den man sich leisten kann und wird. Man kann sich aber auch 25, 50, 100, 250 GB oder eine Kombination davon zulegen (jeweils für ein Jahr).
    Wer eine LaCie-Festplatte kauft, erhält bei einigen Platten auch noch einen Gutschein für 10 GB Online-Speicher bei Wuala geschenkt. In der Schweiz kann man zudem in ausgewählten Geschäften eine Wuala-Card mit 10 GB kaufen. Da man so keine Kreditkarte, kein Paypal-Konto braucht senkt das sicherlich die Hemmschwelle auch ein Bezahlangebot von Wuala zu nutzen.
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  • Campus- und Business-Angebot
    Wuala hat ein Angebot für Business-Kunden und eines für Bildungsinstitutionen parat.
    Bei Wuala-Business kauft die Firma Speicherplatz für eine Gruppe. Alle in dieser Gruppe abgelegten Dateien werden nicht wie üblich den hochladenden Usern angerechnet, sondern der Business-Gruppe.
    Bei Wuala-Campus kauft die Bildungsinstitution Speicherplatz für ihre Angestellten und/oder Schüler/innen. Den Speicherplatz verteilt die Institution dann via Promo-Code an die Beteiligten.
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Wuala ist schnell (genug) bei Up- und Download, trotz noch fehlender Delta-Synchronisierung. Allerdings beklagen sich Wuala-Neunutzer jeweils bei mir, wie unglaublich langsam Wuala sei. Selbst nach 2 Tagen ununterbrochenem Hochladen seien die gewählten 5 GB noch nicht vollständig hochgeladen. Meine Hilfe beschränkt sich auf den Hinweis, dass die Brandbreite, welche Wuala nutzen darf, vom Nutzer selber eingestellt werden kann (sofern der Wuala-Client vollständig installiert wurde). Ich erreiche bei meinen Downloads zu Hause  jeweils Download-Raten von mehreren MB/s. Eine gute Leitung ins Internet ist dafür natürlich Voraussetzung.
Nachdem die Personen dann ihre Werte angepasst haben, sind sie zufrieden.

Wuala iPhone AppSelbstverständlich gibt es Wuala als App auch für iPhone/iPad und für Android Mobiles.

Man könnte noch einiges sagen zu Wuala, auch im Vergleich mit Dropbox. Wer gerne mehr lesen möchte, kann z.B. folgende Beiträge im Netz anschauen: 1, 2, 3, 4, 5

 

Bedeutung für Schulen

Schulen haben oft das Problem, dass die auf den Schulservern abgelegten Dateien von zu Hause aus nicht erreichbar sind.
Schüler/innen können an ihren Arbeiten nicht weiterarbeiten, es sei denn sie denken dran, immer ihren USB-Stick mit den neuesten Dokumentversionen zu füttern.
Lehrer/innen haben keinen Zugriff auf die Dokumentvorlagen der Schule, sie können das Protokoll der letzten Sitzung zu Hause nicht lesen oder nicht am gemeinsamen Dokument zur Vorbereitung der nächsten Projektwoche arbeiten. Gerade beim hohen Anteil an Teilzeitangestellten sind diese Probleme nicht zu unterschätzen.

Lehrer/innen und Schüler/innen brauchen eine Dateiablage, die in der Schule und Zuhause genutzt werden kann. Sie brauchen einen Ort an dem sie jederzeit an gemeinsamen Dokumenten arbeiten und Informationen austauschen können. Online-Speicher bietet sich dafür an.

Gut möglich, dass in Zukunft Online-Speicher die Inhouse-Fileserver von Schulen ablöst, mindestens aber ergänzt. Dadurch könnte vielleicht gar Geld gespart werden. Bei diesem Szenario darf man aber keinesfalls vergessen, dass bei flächendeckendem Einsatz von Cloud-Diensten zwingend potente Internetanbindungen nötig sind. Die standardmässigen SAI-Anschlüsse werden bei weitem nicht reichen. Auch die Erhöhung der Bandbreite muss bedacht und budgetiert werden.

Für die Einführung und Verankerung von Online-Speicher-Diensten an Schulen, gibt es einen noch viel wichtigeren Punkt als die Funktionen der angebotenen Lösungen: Die bestehende Verbreitung und der Bekanntheitsgrad eines Dienstes. Was nützt es, wenn das Angebot von Wuala gute Möglichkeiten bietet, aber alle nur Dropbox brauchen?
Für die erfolgreiche Nutzung von Online-Speicher-Angeboten im Schulalltag spielt die Akzeptanz der einzelnen Beteiligten eine enorm wichtige Rolle und muss zwingend berücksichtigt werden. In diesem Sinne können Produktvergleiche immer nur ein Puzzlestein des Evaluations- und Implementierungsprozesses sein.

 

Hast du eigene Erfahrungen mit einem Online-Speicher: Persönlich oder in deiner Schule?
Ich bin sehr interessiert an deiner Meinung. Benutze die Kommentarfunktion.

Der Elektrische Reporter ist zurück

Nach einer längeren Pause ist der Elektrische Reporter wieder zurück. Wunderbar!
Ich freue mich über die Betrachtungen des elektrischen Reporters Mario Sixtus und werde auch in Zukunft ein treuer Zuschauer sein.

Du kennst den elektrischen Reporter nicht?

Der Elektrische Reporter berichtet wöchentlich über Netzkultur, E-Politik, Web-Trends und digitale Visionen (Quelle: ZDF)

Der Elektrische Reporter war ursprünglich ein ausgezeichneter Video-Podcast, der in unregelmässigen Abständen über Aspekte des digitalen Lebens und der Netzkultur berichtete. An der thematischen Ausrichtung hat sich nichts geändert. Neu ist aber das Sendegefäss im ZDF. Wöchentlich wird eine Folge ausgestrahlt.
Spannend fand ich übrigens die Laborphase. Ungewöhnlich dabei war, dass die Macher unterschiedliche Formate produzierten und die Nutzer bzw. Zuschauer baten, ihre Meinungen kundzutun. Die Community entschied so mit, welches Format am besten gefällt und produziert werden soll.

Die erste Folge  der neuen Staffel vom 18.5.2011 befasst sich mit folgenden Themen:
«Denkende Städte, verschwundene Anonymität und internationale Hedonisten»
Die Folgen können auf der Website von Elektrischer Reporter oder in der ZDFmediothek angeschaut werden. Oder im Fernseher auf ZDF jeweils am Mittwochabend.

 

Elektrischer Reporter

Selbstverständlich sind auch alle in der Vergangenheit produzierten Folgen noch online abrufbar.

Computer machen uns klug ! Aber….

«Chatten, googeln, online-shoppen! Ständig sind wir digitalen Reizen ausgesetzt. US-Studien zeigen, dass Computer unsere Hirnleistung verbessern, uns also klüger macht. Gleichzeitig versetzt die digitale Datenflut unser Gehirn aber in einen enormen Stresszustand. Die Folge: Wir machen bei der Arbeit viel mehr Fehler.»
Quelle: http://www.videoportal.sf.tv/

Datenfalle Facebook

Via Beat Döbeli und die PHTG auf den Beitrag der Sendung Kassensturz zu Facebook aufmerksam geworden. Der Kassensturz zeigt auf, dass sich Facebook sämtliche Rechte der auf Facebook hochgeladenen Daten nimmt. Konkret: Facebook kann mit den Daten machen was es will:

Fast zwei Millionen nutzen in der Schweiz Facebook. Doch der Internet-Gigant erlaubt sich einiges: Ohne es zu merken geben Facebook-User alle Rechte an ihren Daten fast vollumfänglich ab. Die Allgemeinen Nutzungsbestimmungen von Facebook würden die schweizerischen Datenschutz-Bestimmungen aushebeln, kritisiert Bruno Baeriswyl, Datenschutzbeauftragter des Kantons Zürich.
Jedes Facebook-Profil ist passwortgeschützt. Das vermittelt den Benutzern ein Gefühl von Sicherheit. Der Eindruck entsteht: Da ist man unter Freunden. Doch weit gefehlt. Die umfangreichen Facebook-Nutzungsbestimmungen sprechen eine andere Sprache.
(Quelle: http://www.sf.tv/sendungen/kassensturz/manual.php?catid=kassensturzsendungsartikel&docid=20100427-facebook)

Im medienpädagogischen Kontext ist Facebook (und andere Community-Plattformen) ein Thema. Dabei geht es meist darum, die Jugendlichen (und deren Eltern) dafür zu sensibilisieren, welche Auswirkungen die veröffentlichten, persönlichen Daten haben können. Nicht alles muss und soll allen zugänglich gemacht werden. Zurückhaltung ist angebracht.

Die Einstellungen von Facebook müssen entsprechend vorgenommen werden. Dabei helfen die folgenden Angebote:

Die Tatsache, dass man sämtliche Rechte an den eigenen Daten an Facebook abgibt, sollte alle zusätzlich für die Thematik sensibilisieren.

Übrigens:
Zufällig bin ich beim Schreiben dieses Beitrages auf das Dossier «Facebook & Co.: Internet-Communities» von SF Wissen gestolpert. Hier werden interessante und sehenswerte Beiträge gelistet.