Porträt pimpen

Im Notizblogg Medien bin ich in den Beitrag auf «Tolle Ideen mit Bildern und Videos» gestossen. Bei den vorgestellten Tools handelt es sich nicht um allgemeine Online-Bildbearbeitungssoftware wie Photoshop Express, Splashup, FotoFlexer, Picnik, Pixenate, Snipshot, Cellsea, Lunapic und NexImage (siehe hier). Vielmehr geht es bei den Tools gezielt darum, (eigene) Porträtbilder zu verändern bzw. aufzumotzen. Was man natürlich teilweise auch mit den obengenannten Sites erreichen kann, z.B. mit den Werkzeugen von FotoFlexer.

Die Selbstdarstellung/-inszenierung (mit Medien) hat bei Jugendlichen einen grossen Stellenwert. Sie ist Teil der persönlichen Identitätsfindung und deshalb für die Jugendlichen wichtig. Die Community-Plattformen facebook oder netlog zeugen davon. Die unten aufgeführten Tools eignen sich aus meiner Sicht, um das Thema Selbstdarstellung mit Medien (auf witzige) Weise zu thematisieren: Wie will ich mich (nicht) darstellen? Was darf/soll öffentlich sichtbar sein? Welche Grenzen ziehe ich bei der Publikation von Infos und Bildern? u.a.m.

Die Tools:

Pikipimp

pikipimpPikipimp bietet auf der Website an, hochgeladene Fotos auf einfachste Art mit zusätzlichen Accesoires zu versehen. Köpfe und Gesichter können mit Hüten, Bärten, Brillen, Zähnen und vielem mehr ausgestattet werden. Die Bilder werden schliesslich auf den eigenen Computer heruntergeladen und ausgedruckt.
(Quelle: ICT-Newsletter Nürensdorf)

Für Lehrer/innen habe ich vor längerem eine Anleitung (pdf) geschrieben.

BeFunky

befunky BeFunky: «Funky Ways to express yourself». Es stehen mehrere, unterschiedliche Tools zur Verfügung. Mit dem Cartoonizer können eigene Porträtbilder in verschienenartigste Cartoons und Comics verwandeln. Mit Uvatar können komplette Persönlichkeiten mit dem eigenen Kopf kreeirt werden. Aus Fotos können Grusskarten mit Hilfe von vielen Hilfsmitteln geschaffen werden. Demnächst soll sogar ein Video-Cartoonizer zur Verfügung stehen.

PicHacks

pickhacksBei PicHacks kann man Spass mit Symmetriebildern haben. Ein Porträtbild wird in der Mitte geteilt und dann zwei gleiche Hälften zu einem Gesicht neu zusammengesetzt. Spannende und lustige Resultate erzielt, wenn man bereits beim Fotografieren den «richtigen» Aufnahmewinkel beachtet.

Dumpr

dumprBei Dumpr können verschiedene Effekte angewendet werden. Zudem ist es möglich sich in einer bestimmten Szene zu platzieren, z.B. als Bild im Museum oder auf dem Handydisplay.

Cameroid

cameroidDie Fotos werden auf der Site von Cameroid direkt mit der Webcam des eigenen Computers aufgezeichnet. Danach können verschiedene Filter oder Szenerien ausgewählt werden. Leider lassen sich die Werkzeuge nicht kombinieren. Spannend ist dieser Dienst vor allem deshalb, weil man seine Pose quasi vor dem Spiegel präsentieren kann. Man sieht ja auf dem Monitor immer sofort, wie man selbst abgelichtet wird.

Fun Photo Box

funphotoboxBei Fun Photo Box wird das eigene Porträtbild in eine der knapp 40 vorgegebenen Szenen gesetzt. Sei es als Rockstar, Verbrecher in der Zeitung, auf einem Zeichenblatt oder einfach auf einem Fernsehbildschirm.

PhotoFunia

PhotoFunia

Bei PhotoFunia wird das eigene Porträtbild wie bei der oben erwähnten Plattform in eine vorgegebene Umgebung gesetzt. Es stehen ca. 80 solcher Szenen zur Verfügung.
[Nachtrag vom 16.1.09]

Yearbook Yourself

yearbookyourselfAuf Yearbook Yourself kann das eigene Bild wie in einem Jahrbuch einer amerikanischen Schule präsentiert werden. Das lustige dabei ist, dass man das eigene Aussehen so verändern kann als stamme man aus den 50er-, 60er-, 70er- und 80er-Jahren.
Yearbook Yourself ist momentan nicht verfügbar und kann erst im Sommer 2009 wieder eingesetzt werden.

Animoto

Animoto passt nicht in die Reihe der aufgelisteten Dienste. Hier können nicht Bilder und Fotos verändert werden. Stattdessen lassen sich aus bestehenden Fotos animierte Diashows bzw. Filme herstellen. Für das Gestalten der eigenen Selbstdarstellung kann Animoto aber sehr gut zum Zuge kommen.

WORLDDIDAC Basel 2008

Momentan findet in Basel die internationale Bildungsmesse WORLDDIDAC statt (29. – 31. Oktober 2008). An dieser Messe buhlen eine Unmenge Dienstleister und Verlage um die Aufmerksamkeit der Messebesucher/innen.

410 Ausstellende aus 32 Ländern auf 8940 Quadratmetern. Das sind die nackten Zahlen der WORLDDIDAC Basel 2008. Wer jeder ausstellenden Firma oder Institution fünf Minuten widmen wollte, brauchte dafür gut 34 Stunden – acht Stunden mehr als die Messe insgesamt geöffnet ist. Falls Sie vom 29. bis 31. Oktober nach Basel reisen, verteilen Sie also Ihre Aufmerksamkeit mit gutem Grund selektiv und subjektiv.
(Quelle: Zeitschrift des Dachverbandes Schweizer Lehrerinnen und LehrerBildung Schweiz, Ausgabe 10a/2008)

Ich habe den Rat von Heinz Weber von Bildung Schweiz befolgt und mich vor allem auf Stände zu elektronischen Medien beschränkt. Hierzu ein paar Bemerkungen:

Interaktive Whiteboards

Bis vor kurzem mussten all diejenigen Leute, welche interaktive Whiteboards einsetzten mit Sonnenbrille unterrichten. Der Decken-Beamer wirft sein Licht nämlich nicht nur auf die fix montierte Tafel, sondern auch auf diejenigen, die davor stehen. Unangenehm.
Gestern nun haben wir bei allen Anbietern Systeme gesehen, bei denen der Beamer mit dem Board verbunden und das Bild steil von oben auf das Board wirft. Dadurch werden die Lehrer/innen nicht mehr geblendet und die Tafel wird höhenverstellbar. Letzteres ist gerade für die Arbeit mit Kindern in der Schule enorm wichtig.
Die (technischen) Details der verschiedenen Produkte (Boards, Software u.a.) konnten wir natürlich nicht bis ins Detail ausloten. Die Software von SMART macht einen sehr guten Eindruck und die Notebook-Version wurde gar mit dem Worlddidac Award 2008 ausgezeichnet (Pressemitteilung von SMART).

Persönliches Fazit:

  • Installationen und Software haben sich weiter verbessert.
  • Öffentliche Schulen sind kaum mit interaktiven Whiteboards ausgerüstet.
  • Das didaktische Potenzial der Board wird an Schulen praktisch nicht genutzt.
  • Es braucht bei der Einführung nicht nur technische, sondern auch didaktische Schulungen.
  • Unterrichtseinheiten müssen auf dem eigenen Computer vorbereitet und simuliert werden können.
  • Interaktive Whiteboards müssen im Informatikkonzept einer Schule berücksichtigt werden.

Lernplattformen

Selbstverständlich durfte ein Besuch am Stand von educanet2.ch nicht fehlen. Bei Ueli Zumkehr haben wir ein paar Änderungs-/Verbesserungswünsche angebracht. Obwohl ich bezweifle, dass die Messe dafür der richtige Ort war.

Etwas auf den Holzweg hat mich zunächst das Produkt KnowledgePlus geführt. Name und Slogan der Webplattform implizieren, dass es hier hauptsächlich um Wissensmanagement geht. In Tat und Wahrheit handelt es sich hier aber um ein Lernmanagement-System (LMS), das an Schulen eingesetzt werden kann.
Stellt sich natürlich immer die Frage, weshalb eine Schule für ein solches Produkt bezahlen und nicht auf ein kostenloses OpenSource-LMS (Moodle, ILIAS, …) setzen soll.
Die Antwort ist einfach: Öffentlich Schulen verfügen meist nicht über das entsprechende Know-how und die notwendigen Ressourcen, um eine solche Plattform zu betreiben (Installation, Betrieb/Wartung, …). Es macht also durchaus Sinn einen professionellen Dienstleister einen Vertrag abzuschliessen. Systemanpassungen an die eigenen Bedürfnisse, Support und Schulungen können dann von einem einzigen (kompetenten) Partner bezogen werden.
KnowledgePlus ist ein Produkt der Ivaris AG aus Wallisellen, das seit 2003 existiert und laufend weiter entwickelt und optimiert wird.

Ebenfalls unbekannt war mir bisher Fronter. Das mag damit zusammenhängen, dass Fronter (bisher) im Schweizer Markt gar nicht vertreten ist.
Fronter ist ein enorm umfangreiches LMS mit wahnsinnig vielen Werkzeugen und Möglichkeiten. In Fronter integriert lässt sich nun sogar das Webkonferenzsystem Elluminate nutzen. Was zwar die die hohe Ausbaustufe von Fronter zeigt, aber für öffentliche Schulen natürlich nicht zentral ist. Die Schüler/innen sehen sich ja täglich im reellen Klassenzimmer.
Auf der Informationsseite für Schulen werden die Möglichkeiten von Fronter aufgelistet. Diese führen weiter als die üblichen üblichen Kommunikations-, Kooperations- und Lernsteuerungsmöglichkeiten. Genannt wird auch ein persönliches ePortfolio, ein Eltern-Login, Notenmanagement und Lernfortschritt-Dokumentation für Lehrer/innen, Werkzeuge zur Wissenskooperation innerhalb der Institution u.a.m. Die Möglichkeiten sind beeindruckend.
Die nette Dame am Stand, welche leider kein persönliches Kärtchen dabei hatte, hat mir zudem erklärt, dass es in der Schweiz eine Einführungsaktion für Fronter gebe. Die Aktion heisst, glaube ich, «get started». Schulen können Fronter ein ganzes Jahr lang kostenlos nutzen. Im Gegenzug geben sie Rückmeldungen zur Plattform und deren Einsatz. Und Fronter möchte die Schule als Schweizer Schulprojekt in ihren Dokumentationen herzeigen. Ein Geben und Nehmen halt.

An der WorldDidac habe ich auch noch eine Veranstaltung in der Arena besucht, ein paar bekannte Gesichter getroffen und nette Gespräche geführt. Alles in allem ein angenehmer und ergiebiger Tag.

Neue Website medienbildung.ch

Seit wenigen Tagen ist die neue Website www.medienbildung.ch online. Es handelt sich dabei um eine Site aus dem Hause der Pädagogischen Hochschule Zürich (PHZH). Sie zeigt die Angebote auf und vermittelt eine Vielzahl an Informationen zu einzelnen Themenbereichen (Computer im Schulalltag, Foto, Video, Audio, Chatten, Gamen, Bloggen, Gewalt, Sucht, Web 2.0 u.a.m.) Die Site richtet sich an …

  • Lehrerinnen und Lehrer, welche Kurse und Beratungen für den gezielten Einsatz von Medien im Unterricht wünschen.
  • Schulleitungen und Behörden, welche Beratung und konzeptionelle Unterstützung bei der Erstellung eines Medien- und ICT-Konzeptes suchen, das Rücksicht auf die spezifische Schulentwicklung nimmt.
  • Eltern und Fachstellen, welche Informationen, Fachreferenten und Berater brauchen, die zu einem bestimmten Thema auftreten.

Medienbildung

Man stellt sich beim Lesen des Domainnamens unweigerlich die Frage, was denn eigentlich Medienbildung sein könnte. Dem Begriff Medienbildung begegnet man in der Literatur nämlich selten. Stellt sich also die Frage, wie sich die Medienpädagogik mit den Bereichen Mediendidaktik, Medienerziehung und informationstechnische Bildung vom Begriff der Medienbildung abgrenzt.

Im Menüpunkt «Was ist Medienbildung?» wird darauf folgende Antwort gegeben:

Der Begriff ersetzt zum einen die früheren Begriffe Medienerziehung (die sich auf traditionelle Medien wie Film, Zeitung, Fernsehen, Fotografie ausrichtete) und Informatik bzw. Schulinformatik (die sich mit Computer bzw. digitalen Medien befasste). Zum andern weist er auf die Bildungstradition hin. Medien-bildung hat Selbstbestimmung und umfassende Mündigkeit zum Ziel.
Medienbildung umfasst daher ausdrücklich nicht nur Anwendungsfähigkeiten in der Nutzung von Medienbeiträgen, sondern auch die Fähigkeit, Medienbeiträge oder gar Mediensysteme kritisch und kompetent zu reflektieren, Medienwirkungen zu erkennen oder selbst kompetent eigene Medienbeiträge zu produzieren.

Dieses Verständnis von Medienbildung beschreibt auch Thomas Merz-Abt in seinem Buch «Medienbildung in der Volksschule, Grundlagen und konkrete Umsetzung»: «So setzte sich allmählich die Einsicht durch, dass die ursprünglich getrennt behandelten Fragen nach „informationstechnischer Grundbildung“ und „Medienerziehung“ zusammen betrachtet werden müssen. Um diese Integration deutlich zu machen, wurde der Begriff der „Medienbildung“ eingeführt.» (S.15)

Auch mediaculture online widmet sich dem Begriff der Medienbilung und kommt zum Schluss, dass nach den dort vorliegenden Definitionen «Medienpädagogik ein Teilaspekt der Medienbildung» wäre.

MedienKindergarten

Elisabeth Schallhart schreibt regelmässig in medienpädagogik.at/blog über ihre Erfahrungen und Gedanken zum Einsatz von Medien im Kindergarten. Zu diesem Thema hat sie auch auch eine Diplomarbeit geschrieben, die nun als Buch (siehe Amazon) erschienen ist.

MedienKindergarten:
Überlegungen zur Integration medienpädagogischer Arbeit im Kindergartenalltag

Kurzbeschreibung:
Kinder nutzen und besitzen Medien in grosser Vielzahl und wachsen mit medialen Erfahrungen auf. Diese Allgegenwärtigkeit von Medien in kindlichen Lebenswelten erfordert die Förderung von Medienkompetenz schon in jungen Jahren. Der Kindergarten als Bildungsinstitution steht nun vor der Herausforderung, die Kinder im Umgang mit Medien zu stärken und so eine Basis der Medienkompetenzförderung auszubilden.

Das Buch Medienkindergarten beschäftigt sich mit der Frage, welche vielschichtigen Ansprüche sich hinter dem Begriff Medienkompetenz speziell für den Elementarbereich verbergen. Aufbauend darauf behandelt es die notwendigen Voraussetzungen für die medienpädagogische Arbeit im Kindergarten, um Kinder in der Förderung ihrer Medienkompetenz zu unterstützen. Die Durchführung und Analyse eines einfachen Medienprojekts gibt Aufschluss darüber, ob und wie Veränderungsprozesse im Praxisverhalten von Kindergartenpädagog/innen in Gang gesetzt werden können unter Berücksichtigung gegebener Rahmenbedingungen.

Dieses Buch richtet sich an Kindergartenpädagog/innen und Multiplikator/innen der Medienpädagogik, die ein Basiswissen über die aktive Medienarbeit im Kindergarten aufbauen möchten.
(Quelle: http://medienpaedagogik.at/blog)

Zum Thema Medien im Kindergarten macht sich hier auch René Scheppler Gedanken. Er verweist zudem auf eine weitere Publikation zum Thema: «Pixel, Zoom und Mikrofon, Medienbildung in der Kita, Ein medienpraktisches Handbuch für Erzieher/-innen» (siehe auch hier).

Das soziale Internet (SchoolNetGuide Nr. 11)

Vor wenigen Tagen ist bei mir der neue SchoolNetGuide der Swisscom eingetroffen. Die neue Broschüre beschäftigt sich mit dem «sozialen Internet. Momentan kann die Broschüre erst als Papierausgabe bestellt werden, ich nehme aber an, dass wie üblich bald auch eine PDF-Version zum Download bereitstehen wird.
Links zu den SchoolNetGuides:
http://www.schoolnetguide.ch/
http://www.swisscom.com/

In seinem Grusswort beschreibt der Zentralpräsidenten der Lehrerinnen und Lehrer Schweiz kurz, dass soziale Netzwerke für die Kinder und Jugendlichen sowohl positives Potenzial für die eigene Entwicklung, als auch Gefahren mit sich bringen. Zu letzterem nennt er zum Beispiel das Publizieren von (eigenen) unvorteilhaften Selbstdarstellungen, die zum Beispiel bei der Stellensuche zum Problem werden können.

Wie auch immer: In den Schulen sind wir gefordert, den Qualiäten der sogenannten Net Generation mit partizipativen Lernmodellen zu begegnen […] (Zemp im Grusswort)

Die sogenannte Net Generation wird im ersten Kapitel als Grundlage für die Broschüre erläutert. Die Frage, was die Net Generation ausmacht, wird kurz mit Mitteilsamkeit, Partizipation und Interaktivität beantwortet. Genauer:

  • nicht nur Konsumenten, sondern Content Creators
  • gestalten aktiv Inhalte im Internet (und entwickeln es dadurch weiter)
  • Online-Zeit wird gebraucht für Bloggen, Tauschen und Erstellen von Musik, Kunst und Videos
  • nutzen Internet zum Lesen, Durchforsten und Überprüfen von Inhalten, sowie zum Austausch mit anderen

Im weiteren werden zur Beschreibung der Net Generation die Aussagen von Don Tapscott beigezogen:

Sie [die Jugendlich der Net Generation] seien besonders tolerant gegenüber ethnischen Minderheiten , verfügten über eine speziell ausgeprägte Neugierde, entwickelten mehr Selbstbewusstsein, seien selbständiger und hätten mehr Mut zum Widerspruch. (SNG S.6)

Erfreulicherweise kommen aber auch bereits kritische bzw. hinterfragende Informationen zum Zuge. So wird auf das Papier von Rolf Schulmeister «Gibt es eine „Net Generation?» bezug genommen. Er hinterfragt darin den Mythos der Netzgeneration bzw. dessen wissenschaftlich Fundierung. In der Blogosphäre gibt es übrigens dazu hier, hier, hier, hier und anderswo Kommentare zu Schulmeisters Dokument. Ich schliesse mich den Kommentaren an und empfinde Schulmeisters Papier sehr lesenswert.

Im zweiten Teil des SchoolNetGuides werden dann viele verschiedenartige soziale Netzwerke kurz vorgestellt. Danach werden Chancen und Risiken von sozialen Netzwerken aufgezeigt und zu guter Letzt noch Tipps für Eltern und Lehrer/innen abgegeben.

Insgesamt ist die Broschüre gut gelungen und lesenswert für alle Interessierten.

Schule und Hochschule 2.0

Scope|08-The Future of Learning + Working hat eine Sammlung von Videos, Interviews und anderen Webressourcen u.a. zum Thema «Schule und Hochschule 2.0» zusammengestellt. Publiziert wird das ganze mit sprout mit dem man einfach Inhalte publizieren und Mashups herstellen kann.

Unten ist eine verkleinerte Vorschau zu sehen. Die Originalseite von Scope befindet sich hier.

(via Mandy Schiefner)

Online-Zeitung zu Projektwoche «Ebnet-City»

Letzte Woche habe ich bei einer Projektwoche des Schulhauses Ebnet der Primarschule Nürensdorf mitgewirkt. In einer einzigen Woche haben die Schüler/innen in altersdurchmischten Gruppen eine ganze Hüttenstadt aufgebaut. Jede Hütte hat ein eigenes Gewerbe gepflegt.

Ebnet-City, Website zur Projektwoche

Ich selber habe für die Online-Zeitung zur Projektwoche gearbeitet. Unsere Schüler/innen-Gruppe mit Kindern von der 2.-6. Klasse sollte eine täglich aktuelle Zeitung im Internet publizieren. Daneben hat natürlich auch diese Zeitungsgruppe ein eigenes Holzhaus gebaut.

Ich war im Vorfeld mit ganz praktischen Fragen konfrontiert:

  • Wie kann das Vorhaben technisch umgesetzt werden?
  • Wie motiviert werden die Kinder sein? Was sind sie bereit für die Zeitung zu leisten? Immerhin ist das Bauen einer Hütte im Gegensatz zum Schreiben einer Zeitung etwas ganz anderes als der herkömmliche Unterricht. Jedes Kind sollte täglich sowohl zum Hüttenbau als auch zur Zeitung einen Beitrag leisten.
  • Wie versiert sind die Kinder beim Schreiben von Texten, beim Fotografieren und im Umgang mit den technischen Geräten? Welches Vorwissen bringen sie mit?
  • Wie gut können die Kinder zusammenarbeiten?
  • Wieviel Zeit kann für medienpädagogische Inputs (Wie wird eine Zeitung hergestellt? Wie glaubwürdig sind Texte und Bilder? u.a.m.) und für die Reflexion der Arbeiten aufgewendet werden?

Mein Fazit:

  • Die Schüler/innen wollten am liebsten an der Hütte bauen. Zupacken, sägen, nageln, bohren, eigene Ideen einbringen und umsetzen war ganz wichtig für sie. Die Bauchefin unserer Hütte Claudia Nüesch hat die Kinder wunderbar motiviert und eingebunden. Super!
  • Bei den täglichen kurzen Inputs zur Entstehung einer Zeitung, zu den journalistischen Grundformen, zur Glaubwürdigkeit von Texten und Bildern haben die Kinder interessiert zugehört und mitgemacht.
  • Das Schreiben von Texten bzw. das Vorbereiten von Interviews war für alle Schüler/innen und uns begleitende Leiter/innen die grösste Knochenarbeit. Um Themen zu recherchieren und in eine interessante Textform zu bringen, wurde von den Kindern Ausdauer verlangt. Das fanden sie natürlich nicht immer so lässig. Die meisten Texte wurden auf Papier entworfen und danach direkt ins CMS der Zeitung geschrieben.
  • Der Umgang mit der Technik, also mit den Computern, dem eingesetzen CMS, den Fotoapparaten und dem Aufnahmegerät war absolut kein Problem. Es waren jeweils nur sehr kurze Anweisungen nötig, damit die Kinder arbeiten konnten.
  • Es wurde für mich deutlich, über welch umfassende technischen Kompetenzen die Schüler/innen verfügen. Den grössten Teil dürften sie sich zu Hauses angeeignet haben. Kinder, die mit weniger gutem Know-how versehen waren, haben sehr viel gelernt in dieser Woche. Gerade für sie ist die Schule in Bezug auf die Vermittlung von Medienkompetenz enorm wichtig.

Es wurde von allen Lehrer/innen, Schüler/innen und Helfer/innen unglaublich viel geleistet in dieser Woche. Ein ganz grosses Bravo dafür.

Die Online-Zeitung verliert auch nach Abschluss der Projektwoche ihre Bedeutung nicht und wird sich bis zu den Sommerferien noch weiterentwickeln. Dank ihr lassen sich die Impressionen aus der Woche noch einmal vergegenwärtigen. Ein Besuch der Site lohnt sich:

http://ebnet-city.schule-nuerensdorf.ch/

Internet: Aber bitte nicht im Unterricht

An verschiedenen Stellen (hier, hier und hier) wurde über die Studie des Instituts für Medien- und Kompetenzforschung mmb «Digitale Schule – wie Lehrer Angebote im Internet nutzen» berichtet. Es können die wichtigsten Ergebnisse (PDF-Download 10 Thesen) oder die ganze Studie (PDF-Download Studie) heruntergeladen werden.

Auch aus dem Alltag von Lehrerinnen und Lehrern sind Computer und Internet nicht mehr wegzudenken. Allerdings nutzen Lehrer das Internet überwiegend zur Unterrichtsvorbereitung. Im Unterricht selbst werden die Neuen Medien eher selten eingesetzt.

Auf eine detailiertere Darstellung der Ergebnisse möchte ich hier verzichten und auf die oben erwähnten Downloads verweisen. Leider zeigt die Studie in Bezug auf den Einsatz des Internets keine Verbesserungen im Vergleich zu ähnlichen Untersuchungen.

Die Frage stellt sich, weshalb es keine Fortschritte gibt. Weshalb wird das Internet von den Lehrer/innen nicht vermehrt eingebracht in den Unterricht?
Eine sehr interessante Diskussion ist im Blog von Mandy Schiefner entstanden. Sie spricht wirklich viele wichtige Punkte an und zeigt vor allem auf, dass es nicht einfach ist, etwas zu verändern. Mehrere Player im System, also Behörden-Lehrer/innen-Eltern-Schüler/innen, müssen am selben Strick ziehen. Sie müssen die gleichen Bildungsziele verfolgen. In diesem Sinne kann ich die folgende Aussage aus der Diskussion vollkommen unterstützen:

Medien im Unterricht müssen immer noch als gesamtheitliches Schulentwicklungsprojekt angesehen werden …. und dies braucht vor allem eines: Engagement und Zeit. (Mandy Schiefner)

Es wäre falsch, aufgrund der Studie den schwarzen Peter einzig und allein den Lehrer/innen zuzuschieben. Sie sind nur ein Teil im ganzen Puzzle.

Fazit:
Es gibt noch viel zu tun in der Medienbildung.
Verstärkung der Medienbildung im Unterricht braucht seine Zeit.
Dranbleiben ist auf allen Ebenen wichtig.
Nur nichts tun ist schlimmer.

Schulen abhängig von Swisscom, Microsoft & Co

Die Zeitschrift Beobachter schreibt im letzten Heft 10/08 über die Abhängigkeit der Schulen von privaten Unternehmen. Der Artikel «Schule im Netz: Eine schöne Bescherung» kann hier online gelesen werden.

Trojanisches Pferd (aus Beobachter-Artikel)Der Artikel beschreibt zum Beispiel das Engagement der Swisscom. Die Swisscom sponsert den Schweizer Schulen seit Beginn der Initiative PPP-SiN den Zugang ins Internet. Der Artikel des Beobachters prangert nun zum einen an, dass die Swisscom das Sponsoring nicht ohne Hintergedanken macht. Zum anderen bemängelt der Beobachter, die Schule seien nun abhängig von der Swisscom.

Hier möchte ich gerne ein «Ja, aber …» einwerfen. Dass die Swisscom das Sponsoring auch als solches sieht, also als Engagement, das deren Marketingziele unterstützt, kann ich ihr wirklich nicht übel nehmen. Auch nicht, dass sie es sich 200 Mio Franken hat kosten lassen tausende Schulen gratis ans Internet anzuschliessen. Ganz im Gegenteil: Ich finde das sogar sehr löblich. Die Swisscom war (soweit ich mich erinnere) damals einer der wenigen (oder gar der einzige?) richtigen Sponsoren bei PPP-SiN. Das Schulnetz befindet sich hinter einer (restriktiven) Firewall und bietet einen Content-Filter, der Schulen vor Müll (Pornographie, Rassismus u.a.) bewahrt. Die einzelne Schule muss sich nur wenige Gedanken machen und wenige Vorkehrungen treffen. (Ja klar können die Restrikionen auch zu Problemen führen.)

So wie ich das sehe, hat das Gratis-Angebot die technische Ausrüstung in den Volksschulen gepuscht. Manch eine Schule hat die eigene Infrastruktur, das eigene Netzwerk ausgebaut, um den Klassen und Schüler/innen Internetzugang für den Unterricht zu ermöglichen. Das ist toll. Danke Swisscom.

Über den aktuellen Zustand und die gewünschten Veränderungen von SAI darf wie hier ruhig nachgedacht werden. Auch die grundsätzliche Frage, wieviel Sponsoring die Schule verträgt, finde ich sehr wichtig und angebracht. Das Engagement der Swisscom darf dem Unternehmen nicht als etwas Verwerfliches angelastet werden.

Im Artikel wird auch noch auf die Abhängigkeit der Schulen von Microsoft hingewiesen. Diese ist aber nicht in erster Linie aus der finanziellen Perspektive zu betrachten. Schliesslich gibt es mit OpenOffice bzw. NeoOffice Software für Schulen, die sich anstelle von Microsoft Office kostenlos einsetzen liesse. Hier spielen andere Mechanismen. Zentral ist die Akzeptanz der beteiligten Personen:

Vor kurzem hat der Kanton Genf beschlossen, seine Schulen auf Gratissoftware (Open Source) umzustellen. Ansonsten tut man sich hierzulande noch schwer damit – schliesslich beisst man nicht die Hand, die einen jahrelang gefüttert hat. Kommt hinzu, dass in der föderalistischen Bildungslandschaft Schweiz jeder sein eigenes ICT-Züglein fährt. Exemplarisch dazu die Erfahrungen aus Basel-Stadt: Ursprünglich setzten die Netzpioniere voll auf Open-Source-Lösungen und boten Schulungen dazu an. «Wir haben keine Akzeptanz bei den Lehrern gefunden», erzählt Thomas Grossenbacher, Koleiter von ICT Basler Schulen. Deshalb fährt man heute zweigleisig – auf Microsoft- und Open-Source-Anwendungen.

Klassenblog als Schreibanlass

Michael Gros beschreibt auf lehrer-online.de wie ein Klassenblog für Schreibanlässe in der Grundschule eingesetzt werden kann.

Die Ziele der Unterrichtseinheit mit Weblog werden wie folgt definiert:

Lernziele
Fachkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler sollen

  • ihre Ausdrucksfähigkeit beim Schreiben des Blogs schulen.
  • ihre Erlebnisse in der richtigen Reihenfolge und grammatikalisch korrekt aufschreiben können.
  • grundlegende Regeln der Aufsatzerziehung beachten (zum Beispiel keine Wiederholungen, Tempus einhalten).
  • einfache Rechtschreibregeln während des freien Schreibens anwenden können.Einsichten in die Funktionalität von Rechtschreibhilfen erhalten.

Medienkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler sollen

  • im grundlegenden Umgang mit dem Computer (Anschalten, Programm starten, Herunterfahren) geschult werden.
  • die Arbeitsoberfläche des Blogs kennen und nutzen können.
  • Einsichten in Urheberschutz und Urheberrecht beim Verwenden von Bildern im Blog erlangen.
  • Erkenntnisse über sichere und unsichere Passwörter beim Anmelden im Blog erhalten.

Sozialkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler sollen

  • sich bei Problemen im Umgang mit dem Blog gegenseitig helfen.
  • in Schreibkonferenzen Mitschülerinnen und Mitschülern ihre Meinung zu dem Geschriebenen äussern und diese auch begründen können.

(Quelle: http://www.lehrer-online.de/klassen-weblog.php)

Michael Gros macht sich auch einige wichtige didaktische Überlegungen, auf die ich an dieser Stelle nicht näher eingehe, die aber dennoch lesenswert sind.

Aus meiner Sicht kann ein Weblog auch dazu dienen, den Schulalltag für Eltern und andere Interessierte transparenter zu machen. Es kann von Aktivitäten und Inhalten des Unterrichts berichtet werden. Eine allfällige Interaktion mit den Besucher/innen, die durch das Schreiben von Kommentaren entsteht, kann die Motivation der Schüler/innen und Lehrer/innen zusätzlich steigern.
Genau hier liegt aber vielleicht auch die grösste Hemmschwelle. Ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass Lehrer/innen davor zurückschrecken, etwas aus ihrem Unterricht preiszugeben.

Hier noch Links zu Beispielblogs: